Der Konsum von Marihuana kann unter Umständen Form und Größe menschlicher Spermien negativ beeinflussen. Das schreiben britische Wissenschaftler im Fachjournal „Human Reproduction“. Das Team aus britischen Forschern untersuchte, wie sich verschiedene Lebensstile auf die männlichen Keimzellen auswirken können.
Während zum Beispiel Alkohol, Rauchen, unterschiedliche Unterhosen oder das Gewicht keine eindeutigen Spuren hinterließen, machte sich der Konsum von Marihuana deutlich bemerkbar. Die Wissenschaftler der Universitäten in Sheffield und Manchester suchten ihre Testpersonen in 14 Fortpflanzungskliniken in ganz Großbritannien.
Testpersonen mindestens 18 Jahre alt
Die britischen Wissenschaftler untersuchten das Ejakulat von mindestens 1970 männlichen Probanden. Bei 318 von den Testpersonen waren weniger als vier Prozent der Spermien noch normal. Die Zellen waren zu klein oder hatten eine andere Form. Die übrigen 1652 übrigen Probanden bildeten die übliche Kontrollgruppe.
Die Testpersonen waren mindestens 18 Jahre alt und sollten seit mindestens einem Jahr vergeblich versucht haben, Nachwuchs zu zeugen. Dann fragten die Wissenschaftker um Teamleiter Allan Pacey per Fragebogen nach verschiedenen Verhaltensweisen, Eigenschaften, der medizinischen Vorgeschichte und dem Konsum von Drogen der Testpersonen.
Besonders Männer unter 30 betroffen
Dabei entdeckten die britischen Wissenschaftler zwei entscheidende „Risikofaktoren“: Im Sommer, von den Monaten Juni bis August, abgegebene Spermaproben zeigten deutlich öfter Auffälligkeiten.
Und: Aus der Probandengruppe mit veränderten Spermien hatten doppelt so viele Testpersonen in den drei Monaten vor der Untersuchung Cannabis zu sich genommen wie in der anderen Gruppe. Dieser Unterschied ließ sich in erster Linie bei Männern unter 30 Jahren nachweisen.
Die Älteren kifften im Gegensatz dazu so wenig, dass sich für sie keine exakten Ergebnisse nachweisen ließen. Es sei beruhigend, dass sie in ihrer Studie so wenige riskante Einflussfaktoren gefunden hätten, erklärte Pacey in einer aktuellen Stellungnahme. Er rät allerdings: Wenn Sie irgendwann eine Familie gründen möchten, kiffen Sie lieber nicht mehr, so der Wissenschaftler zum Abschluss.
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