Auf Grund des Coronavirus greifen immer mehr chinesische Bürger zum Mundschutz. Doch können die Gesichtsmasken eine Infektion tatsächlich verhindern? In Großstädten bekommt man immer häufiger Menschen mit verdecktem Nasen- und Mundbereich zu sehen, die versuchen der Epidemie zu entkommen. Durch das gefürchtete Coronavirus kam es in vielen Regionen Asiens, aber auch außerhalb wie beispielsweise in Australien und den USA, sogar bereits zu Lieferengpässen der hellblauen und -grünen Masken. Dies berichtete kürzlich die „Washington Post“.
Verfügbarkeit und Modellarten
In Deutschland werden teils sehr dünne Papiermasken zum Kauf angeboten, deren Schutzwirkung eher gering ausfällt. Andere erwerbliche Mundschutze sind teilweise jedoch mit denen identisch, die medizinische Angestellte in Krankenhäusern verwenden. Diese Masken sind feuchtigkeitsabweisend und innen saugfähig. In Asien gibt es sie fast überall zu kaufen, hierzulande kann man sie vor allem im medizinischen Fachhandel bekommen, doch auch manche Drogeriemärkte führen sie mittlerweile im Sortiment. In vergangenen Zeiten musste ein Mundschutz aufwändig hinter dem Kopf gebunden werden, doch heute können die meisten dank Gummischlaufen etc. einfach mit einem Handgriff hinter den Ohren angebracht werden.
Studienlage ist nicht eindeutig
Die potenzielle Schutzwirkung von Mundschutzen für die Träger und Kontaktpersonen wurde schon untersucht, allerdings ohne aussagekräftige Ergebnisse. Untersuchungen der Wirksamkeit in Krankenhäusern sind bislang zu unterschiedlichen Resultaten gekommen. Eines hatten sie jedoch gemeinsam: Keine der Studien kam zu dem Schluss, dass ein Mundschutz überhaupt keinen Effekt gegen Infektionen hat.
Eine Studie, die als ziemlich zuverlässig deklariert wird, kam zu dem Ergebnis, dass die Masken zur Vorbeugung einer Ansteckung mit Influenza so effektiv sind wie Spezialmasken mit Ventil, auch als Respiratoren bezeichnet, für welche bestimmte Partikelgrößen-Spezifikationen (FFP2, FFP3) zählen. Weitere Forschungsarbeiten sind immerhin zu dem Schluss gekommen, dass ein Mundschutz dank psychologischen Faktoren Schutz bietet. Die medizinischen Angestellten, an denen die Masken geprüft wurden, waren aber besonders geübt im Umgang. Darüber hinaus befolgt medizinisches Personal meist auch andere Hygienevorschriften, wie beispielsweise häufiges Waschen und Desinfizieren der Hände.
Darauf sollten Sie achten, um eine Ansteckung zu vermeiden
Damit ein Mundschutz überhaupt vor einer Infektion schützen kann, muss er den Mund- und Nasenbereich vollständig bedecken und so eng wie möglich am Gesicht anliegen. Um dies zu gewährleisten, ist es am besten eine Maske mit einem verarbeiteten modellierbaren Metalldraht zu wählen. Dank diesem kann der Mundschutz über der Nase exakt angepasst werden. Ist die Maske zu locker, kommt viel Luft von den Seiten in den Atemstrom und mit ihr auch potenzielle Krankheitserreger. Es existieren in der Tat Hinweise darauf, dass Mundschutze außerhalb von Krankenhäusern etc. nicht im Entferntesten so gut gegen Keimübertragungen wirken. Fachleuten zufolge können die Masken außerdem dazu führen, dass andere effektive Hygienemaßnahmen wie beispielsweise bewusstes Fernhalten oder regelmäßiges Händewaschen vernachlässigt werden.
Ob ein Mundschutz also tatsächlich Sinn macht, ist davon abhängig, ob er auch wirklich nach Vorschrift getragen und regelmäßig ausgetauscht wird. Zudem sollte er unbedingt sachgemäß entsorgt werden, sprich: So, dass die Gesundheit anderer Menschen nicht bedroht wird. Zu lange getragene oder mehrmals verwendete Masken können rasch zur Keimschleuder schlechthin werden, denn einige Viren könnten auf Grund ihrer kleinen Größe möglicherweise durch die Textilfasern „schlüpfen.
Experten vermuten jedoch, dass Mundschutze zumindest dazu führen, dass Menschen ihre Hände weniger zum Mund- und Nasenbereich bewegen, da diese ja verdeckt sind, und so die Übertragungsgefahr minimiert wird. Aus dieser Perspektive macht ein Mundschutz in jedem Fall Sinn. Das Textil kann sogar daran erinnern, sich ebenfalls nicht in die Augen zu fassen. Die wichtigste Regel zur Prävention lautet stets Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund nicht mit kontaminierten Händen zu berühren.
Mit Mundschutz schützt man in erster Linie Andere
In Krankenhäusern werden Masken insbesondere verwendet, um nicht das medizinische Personal vor Keimen zu schützen, sondern die Patienten. Regelkonform getragene Mundschutze, die immer wieder gewechselt werden, bewahren vor allem Kontaktpersonen wirksam vor Infektionen. Kranke Menschen, die in der Öffentlichkeit einen Mundschutz tragen, tun somit ihren Mitmenschen etwas Gutes. Genaue Prozentzahlen sind hierzu nicht bekannt, der Schutz gilt jedoch als sehr effektiv und landet auf Platz 2 bis 3 der besten Strategien zur Vorbeugung. Am besten ist es immer noch, einfach in den eigenen vier Wänden zu bleiben und den Kontakt zu anderen Personen einzuschränken bis man gesund ist, um sie nicht zu infizieren.
Julia Schwarzmann
16.04.2020 09:43Meiner Meinung nach ist Mundschutz immerhin besser als keinen Schutz. Man kann Masken auch in Shops für Arbeitsschutz finden. Es muss also nicht unbedingt eine Spezialmaske mit Ventil sein. Wie Sie schreiben, geht es auch darum, dass man das Gesicht nicht zu oft mit den Händen berührt.