Jeder hat schon einmal etwas von Malaria gehört und die meisten wissen, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt, die von Stechmücken bzw. Moskitos übertragen wird. Wenn man eine Reise auf dem afrikanischen oder asiatischen Kontinent plant, kann man sich gegen einige Krankheiten impfen lassen, wie z.B. vor Gelbfieber, Tollwut, etc. Zum Schutz vor Malaria gibt es allerdings nur wenige Möglichkeiten.
Vorkommen von Malaria
Das Wort „Malaria“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie „schlechte Luft“. Der Begriff findet sich immer wieder in Schriften des Mediziners Francesco Torti, welcher, in Zusammenarbeit mit dem Anatom Jakob Henle, erkannt hat, dass die „Schlechte-Luft-Krankheit“ durch mikroskopisch kleine Lebewesen verbreitet wird. Diese vermehren sich vor allem in „schlechter“, also stickiger Luft.
Malaria kommt vor allem in tropisch-subtropischen Regionen weltweit vor, wobei Australien hier ausgenommen ist. Afrika ist mit 90 Prozent der weltweiten Malaria-Fallzahlen der am meisten betroffene Kontinent. Im Jahr 2020 erkrankten ungefähr 241 Mio. Menschen weltweit, wovon 627.000 an der Erkrankung starben. Besonders gefährdete Länder sind ganzjährig Malawi, Madagaskar, Ghana, Gambia, Liberia, Kongo, Nigeria, Kambodscha, Thailand, Dominikanische Republik, Brasilien und Ecuador.
Symptome und Arten der Tropenkrankheit
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten, sogenannte Plasmodien, ausgelöst wird. Grundsätzlich vermehren sich die Erreger nach einer Infektion in den Leberzellen und befallen dann die roten Blutkörperchen. Diese zerplatzen und es kann zu einer Blutarmut sowie schweren Organschäden kommen. Je nach Typ des Erregers entstehen verschiedene Malaria-Arten:
- Malaria tropica: ist die gefährlichste Form. Die Symptome sind meistens stark ausgeprägt und schwächen den gesamten Organismus. Die Symptome sind:
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Abgeschlagenheit
- unregelmäßig auftretende Fieberschübe oder auch kontinuierliches Fieber
- Erbrechen sowie Durchfall
- manchmal entwickeln sich zusätzlich Atemwegsbeschwerden wie trockener Husten
Die Malaria tropica ist die häufigste Form der von europäischen Reisenden eingeschleppten Infektionskrankheit. Im Krankheitsverlauf kann sich die Milz stark vergrößern, da diese auf Hochtouren rote Blutkörperchen nachproduzieren möchte. Diese Vergrößerung kann zu Rissen und schweren inneren Blutungen führen. Bei etwa einem Prozent der Patienten dringen die Erreger in das zentrale Nervensystem ein und bei zehn Prozent befallen sie die Lunge. Auch das Herz kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei einer Malaria tropica muss schnell gehandelt werden, um diese heilen zu können. Bei ausbleibender Behandlung führt die Krankheit bei 50 bis 60 Prozent der Infizierten zum Tode.
- Malaria tertiana: Diese Form von Malaria ist wesentlich schwächer. Das häufigste Symptom ist ein alle 48 Stunden auftretender Fieberschub und damit verbundene Kopfschmerzen. Das Fieber führt außerdem häufig zu Schüttelfrost. Allerdings ist die Malaria tertiana nicht tödlich und kann gut behandelt werden.
- Malaria quartana: Bei der Malaria quartana treten die Fieberschübe alle 72 Stunden auf. Auch hier besteht keine große Lebensgefahr, sofern die Behandlung zeitnahe passiert.
- Knowlesi-Malaria: Dieser Erreger beschränkt sich auf Südostasien und bringt tägliches Fieber mit sich. Ansonsten sind die Symptome auch eher schwach ausgeprägt und es ist keine lebensbedrohliche Malaria-Form.
Zum Schutz gegen die Moskitos
Seit Jahrzehnten wird an einem Impfstoff gegen Malaria geforscht. Mittlerweile gibt es endlich Hoffnung, da im April 2021 ein von der Universität Oxford entwickelter Malaria-Impfstoff 75 Prozent Wirksamkeit erreicht hat. Das Vakzin wird im Rahmen einer größer angelegten Studie weiter getestet. Bis dahin kann man gegen Malaria lediglich mit Insektenschutz und der medikamentösen Prophylaxe vorbeugen. Die Malariarophylaxe ist ein Medikament, das während und vor dem Aufenthalt in Risikogebieten eingenommen werden soll und das zu starken Nebenwirkungen führt. Infolgedessen sollte es nicht leichtfertig eingenommen werden. Das Mittel wird auch zur Behandlung der Malaria selbst angewandt. Die Präparate stören den Stoffwechsel der Erreger und hindern diesen somit an der Vermehrung. Die Tabletten sind verschreibungspflichtig, also nur nach Vorlage eines ärztlichen Rezepts in der Apotheke erhältlich. Außerdem gewähren auch sie keinen 100-prozentigen Schutz vor einer Infektion, weswegen empfohlen wird bei möglichen Symptomen immer sofort einen Arzt aufzusuchen. Denn je früher eine Infektion behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.
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