Die Covid-19 Pandemie hat die Menschheit immer noch fest im Griff. Masken tragen, Abstand halten und Ausgangssperren gehören mittlerweile zum Alltag – und das wird auch noch so bleiben. Zumindest bis es einen Impfstoff und wirksame Medikamente gibt.
Neue Hoffnung bringt ein Forscherteam der „American Association for the Advancement of Science“ in Amerika. Sie veröffentlichten vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ eine Studie, in der ein neues Breitband-Virostatikum gegen Coronaviren beschrieben wird.
Coronaviren kursieren seit den 60ern
Die aktuelle Situation lässt leicht glauben, dass es sich bei Coronaviren um neue Erreger handelt. Jedoch wurden die ersten Coronaviren bereits Mitte der 1960er Jahre entdeckt. Damals lösten sie noch einfache Erkältungen aus. Die Symptome ließen sich mit gängigen Mitteln gegen Fieber und Co. gut behandeln. Die Forschung schenkte Coronaviren nie viel Beachtung. Erst im Jahr 2003, als das Virus SARS-CoV die SARS-Pandemie (Severe Acute Respiratory Syndrome) auslöste, konnten sie das Interesse der Forscher wecken. 2013 folgte das Virus MERS-CoV – mit einer Sterberate von 37% der tödlichste Coronavirus bis jetzt. Die Covid-19 Pandemie ist SARS-CoV-2 zuzuschreiben. Was alle Coronaviren gemeinsam haben: Sie stammen von Fledermäusen.
Vermehrung der Viren wird verlangsamt
Ansatzpunkt der amerikanischen Forscher war die 3C-like Protease (3CLpro) in Coronaviren. Sie ist für die virale Replikation, also die Vermehrung der Viren zuständig. Ziel war es, Strukturen, die diese Proteasen hemmen zu optimieren. Zwei davon sind besonders vielversprechend. Der Wirkstoff 6e sorgt dafür, dass sich Viren in menschlichen Zellen zehnmal langsamer vermehren können. Der Andere, namens 6j wirkt in Mäusen, die mit dem MERS-Virus infiziert sind. Er verringert die Virusmenge in der Lunge. Dadurch können gefährliche Komplikationen vermieden werden.
Noch ein weiter Weg
Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend. Ziel der Forscher ist es, aus den Wirkstoffen ein Breitband-Medikament gegen Coronaviren zu entwickeln. Doch dafür muss noch viel getestet und geforscht werden. Fest steht: Coronaviren werden uns, wie die letzten 60 Jahre auch, weiter begleiten. Studien wie diese zeigen, dass die Forschung endlich große Fortschritte macht. Bis es wirksame Medikamente gibt, die für die Behandlung zugelassen sind, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen.
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