Aktuell erklären immer mehr Länder den Konsum von Marihuana zu medizinischen Zwecken für rechtmäßig oder diskutieren zumindest über eine derartige Legalisation. Auf Grund dessen steigt die Verwendung von Cannabis immer mehr an. Mediziner stellen indes immer mehr Fragen bezüglich der Sicherheit des Produkts.
Marihuana kann in jungen Jahren Herzinfarkt auslösen
Dass Tabakrauch der Gesundheit schadet und für einen aus vier Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Verantwortung gezogen werden kann, ist kein Geheimnis. Die Wirkung von Marihuana ist noch nicht so klar ersichtlich. Nichtsdestotrotz deuten einige Forschungsarbeiten bereits darauf hin, dass auch der Konsum von Gras Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen könnte. Eine aktuelle Studie legt dar, dass zwei Millionen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Cannabis-Verbraucher sind. Dies gaben die Studienautoren im „Journal of the American College of Cardiology“ an.
Die Untersuchung ergab, dass zehn Prozent aus einer Gruppe junger Herzinfarktbetroffenen unter 50 Jahren Marihuana und/oder Kokain konsumiert hatten. Es ist möglich, dass dies viele weitere Menschen in Gefahr bringt, die Marihuana verwenden. Den Wissenschaftlern zufolge sei es äußerst wichtig über die kardiovaskulären Folgen aufzuklären, die Cannabis-Konsumenten drohen können.
Heutiges Marihuana wirkt intensiver
Bei Marihuana handelt es sich um die Droge, die am häufigsten missbraucht wird. Schätzungen zufolge haben es etwa 90 Millionen amerikanische Erwachsene mindestens einmal probiert, über 39 Millionen davon haben es im letzten Jahr konsumiert.
Gefährlich wird dies, wenn Cannabis zusammen mit Betablockern, Cholesterinsenkern oder Substanzen gegen Herzrhythmusstörungen verwendet wird. Die enthaltenen Cannabinoide behindern gewisse Enzyme im Körper, welche auf den Stoffwechsel vieler dieser Arzneimittel wirken. Experten gehen davon aus, dass dadurch die Wirkung der Medikamente verstärkt wird.
Darüber hinaus soll der Effekt von Marihuana heutzutage extremer sein, als noch vor 30 Jahren. Die Menge des in der Pflanze enthaltenen psychoaktiven THC (Tetrahydrocannabinol) sei Fachleuten zufolge seitdem stetig zugenommen haben. Mitte der 90er Jahre lag er noch bei etwa vier Prozent, im Jahr 2014 betrug er hingegen schon stolze zwölf Prozent. Der Großteil wissenschaftlicher Untersuchungen zu Cannabis-getesteten Produkten wurde jedoch mit THC-Mengen zwischen 1,5 und vier Prozent durchgeführt. Eine höhere Potenz kann den Herzmuskeln, das Gefäß- und das Reizleitungssystem beeinträchtigen.
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Zellen leiden unter Stress
Auch wenn es aktuell noch wenige Belege für eine Verbindung zwischen Cannabis und Herzinfarkten gibt, so wird vermutet, dass das Rauchen von Marihuana zu Stress und Entzündungen in den Zellen führen kann. Dies sind wiederum Risikofaktoren für Herzinfarkte und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Darüber hinaus wird angenommen, dass Cannabis die innere Auskleidung der Blutgefäße und den Blutfluss verändern kann. Dies kann Schlaganfälle auslösen.
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