Wer an Asthma denkt, dem kommt meist folgendes Bild in den Sinn: Menschen, die plötzlich nach Luft ringen, röchelnde Geräusche von sich geben und in großer Panik an ihrem Inhalator ziehen. Jeder hat schon mal von dieser Krankheit gehört. Schließlich sind sehr viele Menschen von ihr betroffen: Mehr als jedes zehnte Kind und ungefähr jeder 20. Erwachsene leidet an der chronischen Atemwegserkrankung.
Doch was genau löst einen Asthmaanfall aus? Was kann man dagegen tun und wie belastend ist die Krankheit für die Betroffenen? Diesen Fragen wird im Folgenden auf den Grund gegangen.
Plötzliche Atemlosigkeit
Asthma ist gekennzeichnet durch dauerhafte Entzündungen in den Atemwegen, welche zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Bronchien führen. Durch äußere Faktoren wie z.B. allergieauslösende Stoffe kann es daher schnell zu einem Asthmaanfall kommen: Die Muskulatur in den Bronchien verkrampft und die Schleimbildung in den Atemwegen wird erhöht. So wird das Atmen plötzlich stark erschwert. Häufig „pfeifen“ die Betroffenen dann beim Ausatmen und husten sehr stark. Die durch den Anfall verursachte Atemnot kann sogar so massiv sein, dass sich die Lippen oder die Haut blau verfärben.
Wenn sich die Atemnot durch eine Notfallbehandlung nicht lindern lässt und über Stunden anhält, spricht man von einem lebensbedrohlichen Anfall. Im schlimmsten Fall kann dann die Lunge nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen und der Patient stirbt. Deswegen sollte man bei einem so heftigen Anfall unbedingt ärztliche Hilfe aufsuchen.
Wie entsteht Asthma?
Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten der Krankheit: Bei durch Allergie ausgelöstem Asthma wird – wie der Name schon sagt – die Lunge durch bestimmte allergieauslösende Stoffe gereizt. Von einem intrinsischen Asthma spricht man hingegen, wenn der Krankheit keine Allergie zugrunde liegt. Eine andere Ursache kann z.B. eine Virusinfektion sein, die zu einer Entzündung der Atemwege führt. Selbst nach Abklingen der Infektion kann das Asthma dann bestehen bleiben. Manchmal wird Asthma auch durch bestimmte Medikamente ausgelöst, für die man eine angeborene Unverträglichkeit hat. Auch wer dauerhaft Giftstoffen wie z.B. bestimmten chemischen Substanzen ausgesetzt ist, kann Asthma entwickeln. Das kann beispielsweise am Arbeitsplatz der Fall sein.
Zahlreiche Risikofaktoren
Gewisse Faktoren können das Risiko für die Krankheit erhöhen: Wenn Allergiker zusätzlich an Heuschnupfen oder Neurodermitis leiden und häufig ihren allergieauslösenden Stoffen ausgesetzt sind, entsteht mit höherer Wahrscheinlichkeit Asthma. Auch Tabakkonsum führt zu einer höheren Reizbarkeit der Lunge, was das Risiko für Asthma erhöht. Außerdem wurde nachgewiesen, dass zu wenig Bewegung in der Kindheit ebenfalls ein Risikofaktor ist. Auch wer als Kind Milchschorf hatte, entwickelt mit höherer Wahrscheinlichkeit Asthma.
Was tun gegen die Beschwerden?
In einem akuten Anfall können Notfallmedikamente Abhilfe schaffen: Dabei wird der Wirkstoff Salbutamol inhaliert. Dieser führt innerhalb kurzer Zeit zu einer Entspannung der verkrampften Bronchialmuskulatur. Asthmatiker sollten ihren Inhalator immer schnell zur Hand haben, falls ein Notfall eintritt. Asthma kann zwar nicht komplett geheilt werden, dennoch können einige Therapieansätze die Symptome mildern: Für die längerfristige Behandlung werden häufig sogenannte Kortikosteroide verwendet, die die dauerhaften Entzündungen in der Lunge mildern.
Oft ist es auch hilfreich die zugrunde liegende Allergie zu therapieren, um die Asthma-Beschwerden in den Griff zu bekommen: Bei der sogenannten Hyposensibilisierung wird dem Patienten die allergieauslösende Substanz regelmäßig gespritzt. Somit kann erreicht werden, dass sich das Immunsystem an die Stoffe „gewöhnt“ und nicht mehr ständig überreagiert, wenn es mit ihnen in Berührung kommt.
Auch durch Sport kann man die Lunge stärken und somit die Beschwerden verbessern. Dabei wird v.a. Ausdauersport wie Schwimmen empfohlen. Körperliche Betätigung, bei der es für kurze Zeit immer wieder zu starker Anstrengung kommt, ist hingegen eher nicht für Asthmatiker geeignet.
Belastungen für die Psyche
Asthma stellt für viele Betroffene auch eine schwerwiegende seelische Belastung dar: Vor allem die Angst vor Anfällen und der damit einhergehenden Atemnot kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Deshalb neigen Asthmatiker auch mehr zu Depressionen als gesunde Menschen. Das besonders Schlimme dabei: Häufig verschärfen die psychischen Probleme die Atemnot und belasten die Betroffenen damit noch mehr.
Hilfreich sind in so einem Fall Entspannungstechniken, um die Sorgen wieder in den Griff zu bekommen. Wer aber das Gefühl hat seine Niedergeschlagenheit nicht allein loszuwerden, sollte unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen: Mithilfe eines Psychotherapeuten ist es möglich an seinen Ängsten zu arbeiten.
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