Ausreichend Wasser zu trinken ist lebensnotwendig. Viele Menschen nehmen jedoch zu wenig Wasser zu sich. Dies hat negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Doch ist es auch möglich zu viel Wasser zu trinken?
Warum Wasser so wichtig für uns ist
Mehr als die Hälfte des Gesamtgewichts unseres Körpers besteht aus Wasser. Für viele wichtige Funktionen im Organismus ist Wasser notwendig: Es ist Baustoff und Bestandteil aller Körperzellen und essentiell für Stoffwechselabläufe sowie Transportvorgänge im Körper. Wasser reguliert den Wärmehaushalt, hat Einfluss auf die Ausscheidung von Abfallstoffen und bestimmt, wie das Blut fließt. Täglich verliert der Körper rund 2,5 Liter Flüssigkeit über die Haut, Atmung, den Urin und Stuhl. Daher ist es notwendig diesen Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. In etwa einen Liter Flüssigkeit nimmt man über die Nahrung auf, die restlichen 1,5 Liter sollten durch Wasser oder ungesüßte Tees zugeführt werden. 1,5 Liter täglich ist der allgemein empfohlene Richtwert der Trinkmenge. Bei Sport, Hitze oder Erkrankungen wie Fieber und Durchfall sollte tendenziell mehr getrunken werden. Trinkt man zu wenig, so kann sich das in Form von Kopfschmerzen und verringerter körperlicher Leistungsfähigkeit äußern. Ein starker Flüssigkeitsmangel kann sogar zu Nieren- und Kreislaufversagen führen.
Was passiert, wenn zu viel getrunken wird?
Experten raten täglich zu nicht mehr als drei Liter Flüssigkeit. Zu beachten ist dabei allerdings, dass dieser Richtwert nicht für Sportler oder bei extremer Hitze gilt. Sollte man deutlich mehr Flüssigkeit trinken als der Körper ausscheidet, so kann dies wie auch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr gravierende Folgen für die Gesundheit haben: Die Flüssigkeit verbleibt dann im Kreislauf und verdünnt das Blut. Dadurch sinkt die Salzkonzentration im Blut und es kann zu Muskelschwäche, epileptischen Anfällen sowie Desorientierung kommen und – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Darüber hinaus kann das übermäßige Trinken in einer Wasservergiftung enden.
Bei einer Wasservergiftung werden der Stoffwechsel und der Mineralhaushalt im Körper durcheinandergebracht und das Blut stark verdünnt. Der Körper läuft daraufhin auf Sparflamme, da er versucht den Salzverlust, also den Mangel an Natrium, auszugleichen. Wird mehr Flüssigkeit in die Zellen hinein als hinaus transportiert, kann es zu Herzrhythmusstörungen und geschwächten Nieren kommen. In einigen Fällen führt es sogar zu einem Hirnödem, also Wassereinlagerungen im Hirngewebe. Symptome einer Wasservergiftung sind Schwindel, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen sowie Krämpfe.
Hilfe bei übermäßigem Trinken
Vermutet man eine Wasservergiftung, so sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Besonders gefährdet sind Sportler, da sie oft glauben den Wasserverlust durch eine viel zu große Menge ersetzen zu müssen. Als schnelle Hilfe können salzige Lebensmittel etwa den gestörten Natrium- und Kaliumhaushalt ausgleichen. Ist man für übermäßiges Trinken anfällig, so kann man sich an dem täglichen und persönlichen Richtwert der Trinkmenge orientieren. Diese Wassermenge bereits in der Früh bereitstellen, über den Tag verteilt trinken, und nicht überschreiten. Auf Vorrat trinken funktioniert übrigens nicht, denn Menschen können kein Wasser speichern. Auch auf die Ernährung sollte geachtet werden: Besteht die Nahrung zu einem großen Teil aus Obst und Gemüse, so muss weniger Wasser getrunken werden.
Man merkt also, dass man beim Wassertrinken einiges falsch machen kann. Genügend trinken ist essentiell für Organe, Zellen und das Wohlbefinden. Doch die individuell empfohlene Wasserzufuhr gilt es nicht zu stark zu überschreiten, denn im schlimmsten Fall droht eine lebensbedrohliche Wasservergiftung.
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