Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) ist einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Herzinfarkte. Ihn zu beobachten und möglichst auf einem gesunden Level zu halten, ist daher essentiell für ein nachhaltig gesundes Leben. Doch wie lässt sich das machen – ohne direkt Medikamente zu schlucken?
Salzreiche Ernährung erhöht den Blutdruck
Manche Menschen haben ein größeres Risiko, an Bluthochdruck zu leiden, als andere. Doch das lässt sich auch durch die Ernährung beeinflussen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet, dass kaliumreiche Lebensmittel dabei helfen können, den Blutdruck zu senken. In einem Beitrag der Cleveland Clinic in den USA erklärt Mediziner Dr. Raghavendra Makam den Zusammenhang: „Wir wissen, dass zu viel Natrium schlecht für den Blutdruck ist, daher haben die Nieren einen Mechanismus, um überschüssiges Natrium auszuscheiden, um den Blutdruck aufrechtzuerhalten. Kalium hilft den Nieren, das überschüssige Natrium auszuscheiden, anstatt es zu speichern.“ Natrium erhält der Körper hauptsächlich über Natriumchlorid, besser bekannt als Kochsalz. Eine salzreiche Ernährung führt daher schnell zu Bluthochdruck.
Wichtig für Gefäßgesundheit
Kalium ist im Körper mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks, der Elektrolythomöostase und des Säure-Base-Haushalts, berichtet die DGE. Es trägt außerdem dazu bei, das Risiko für Schlaganfälle zu senken. Das liegt daran, dass Kalium die Spannung in den Gefäßwänden reduziert, was die allgemeine Gesundheit der Arterien verbessert. „Weil sich Kalium positiv auf das gesamte Gefäßsystem auswirkt, trägt es zur Verringerung mehrerer Risiken bei. Da es die Blutgefäße im Gehirn, in den Nieren und im Herzen unterstützt, verringert es das Risiko von Schlaganfällen, Nierenversagen und Herzerkrankungen“, bemerkt Experte Makam von der Cleveland Clinic.
Wo findet sich Kalium?
Lebensmittel, die natürlicherweise viel Kalium enthalten, sind zum Beispiel einige Obst- und Gemüsearten, sowie Nüsse. Die DGE nennt als Beispiele:
- Aprikosen
- Bananen
- Kiwis
- Karotten
- Kohlrabi
- Avocados
- Tomaten
- Haselnüsse
- Cashewkerne
- Mandeln
Besonders hoch ist der Anteil in konzentrierter Form, etwa bei Tomatenmark oder Trockenobst. Außerdem reich an Kalium sind Bitterschokolade, sowie einige Mehlsorten (Dinkel-, Roggen- oder Buchweizenvollkornmehl). Die Einnahme von Kalium über Nahrungsergänzungsmittel sollte zuvor mit einem Arzt abgeklärt werden. Dr. Makam erklärt, dass natürliche Lebensmittel ausreichende Kaliumquellen bieten und über eine ausgewogene Ernährung der Bedarf meist gut gedeckt werden kann. Außerdem besteht bei Supplementierung die Gefahr einer Hyperkaliämie, erklärt der Mediziner: „Zu viel Kalium kann zu schwerer Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen führen, die ernst werden können, wenn sie nicht frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.“ Aufpassen sollten außerdem Menschen, die bereits blutdrucksenkende Medikamente einnehmen sowie Menschen mit Nierenerkrankungen.
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