Knackgeräusche beim Kopfdrehen? Zu den seltenen Beschwerden zählen diese keineswegs. Bei Drehbewegungen mit dem Kopf knackt es bei vielen Menschen im Nacken. Grund zur Sorge besteht dabei meist nicht. Denn mehr Bewegung im Alltag kann hier bereits wahre Wunder wirken. Wenn diese Knackgeräusche jedoch mit weiteren Beschwerden einhergehen, könnte auch etwas Ernsteres dahinterstecken.
Knackgeräusche im Nacken
Knackt der Nacken bei Kopfdrehungen deutet dies häufig auf Verspannungen hin. „In aller Regel ist das überhaupt nichts Schlimmes“, erklärt Ramin Nazemi, Facharzt für Orthopädie in Essen. Doch nicht immer handelt es sich dabei um eine harmlose Kleinigkeit: Denn wenn gemeinsam mit oder nach dem Knackgeräusch Schmerzen, ein Taubheitsgefühl oder ein Kribbeln – beispielsweise in den Armen – auftreten, empfiehlt es sich, ärztlichen Rat zu suchen. Möglicherweise könnten dies Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall sein.
Mehr Bewegung im Alltag gefragt
Treten keine zusätzlichen Beschwerden neben den Knackgeräuschen auf, ist mehr Bewegung im Alltag meist der Schlüssel zur Besserung. Wer beruflich viel Zeit vor dem PC verbringt, sollte darauf achten, den Schulter-Nacken-Bereich zwischendurch regelmäßig zu lockern – „gegebenenfalls auch während der Arbeit“, so Nazemi.
Folgende Übungen eigenen sich besonders gut zur Lockerung des Schulter-Nacken-Bereichs:
- Aufrecht hinstellen, die linke Hand über den Kopf an die rechte Kopfseite legen, den Kopf leicht nach links und dabei den rechten Arm nach unten ziehen. Nach kurzem Halten die Seite wechseln und den Vorgang dreimal wiederholen.
- „Aktives Sitzen“: Carl Christopher Büttner vom Deutschen Verband für Physiotherapie meint, anstelle von stundenlangem Verharren in einer Körperhaltung sei es ratsam, im Laufe einer Stunde die Sitzposition mehrmals zu wechseln.
- sich mindestens einmal pro Stunde ausgiebig strecken
- wenn möglich im Wechsel stehend oder sitzend arbeiten (beispielsweise mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch)
Außerdem ist es ratsam, die Nackenmuskulatur mit geeigneten Übungen zu stärken, um Verspannungen nachhaltig entgegenzuwirken. Mit diesen Übungen können Sie Problemen im Schulter-Nacken-Bereich vorbeugen:
- Zur Stärkung der Nackenmuskulatur:
Die Oberarme senkrecht neben den Ohren halten. Anschließend mit den Händen die Ellenbogen umfassen und dann mit den Armen den Kopf einrahmen. - Zur Lockerung der Halsmuskulatur:
Für die „Schwanenhals“-Übung setzt man sich auf den vorderen Teil des Stuhls, richtet den Oberkörper auf und umfasst mit den Händen die Sitzfläche. Dabei sind die Füße schulterbreit auf dem Boden platziert. Dann werden die Schultern langsam nach unten gesenkt. Gleichzeitig reckt man Kopf und Hals langsam Richtung Zimmerdecke. Diese Übung sollte man einige Male wiederholen. - Zur Lockerung der Schultern:
Bei aufrechtem Stand die Arme locker hängen lassen. Dann die Schultern 20 Mal nach vorne und im Anschluss nach hinten kreisen lassen. Zudem können Sie die Schulten im nächsten Schritt in Richtung Ohren anheben, für etwa fünf Sekunden innehalten und erst dann wieder die Schultern senken. Es ist ratsam, diese Übung fünf Mal zu wiederholen.
Abschließend resümiert Büttner: „Es gibt viele Übungen für zwischendurch zur Lockerung des Schulter-Nacken-Bereichs. Ein Ersatz für regelmäßige sportliche Betätigung sind sie aber nicht.“
Weitere Tipps gegen Nackenschmerzen gibt es bei Dr. Weigl:
Was meinen Sie?