Der menschliche Körper ist durchzogen von einem Netz aus Faszien, also Weichteilkomponenten des Bindegewebes, die ein den ganzen Körper durchdringendes Spannungsnetzwerk bilden. Dieses ist entscheidend für die strukturelle Integrität des Körpers, indem es die einzelnen Teile des Körpers zu einem Ganzen zusammenfügt.
Beschwerden durch Fehlbelastung oder Bewegungsmangel
Diese Fasern können sich durch Fehlbelastung oder Bewegungsmangel verdrehen, verkleben oder verfilzen. Folge sind dann Schmerzen in den Gelenken, oder im Rücken. Möglich sind auch Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Einschränkungen in der Beweglichkeit. Bei einem Übermaß an Streß können sich die Faszien auch zusammenziehen, was dann zu Verspannungen führt.
Spezielle Faszientherapie
Gegen diese Beschwerden gibt es eine spezielle Faszientherapie, die jedoch nur durch einen speziell ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden sollte.
Durch bestimmte Griffe werden die Faszien wieder gelockert, was die Patienten auch sofort unmittelbar spüren sollen.
Vorbeugung durch eigenes Verhalten
Man kann aber auch selber viel tun, insbesondere zur Vorbeugung. Weil sich das Fasziennetz in einem nie endenden Auf- und Abbauprozeß befindet, kann man durch Verhaltensänderungen viel bewirken. Insbesondere durch Bewegung kommt der Aufbauprozeß in Schwung. Bewegungsmangel hingegen führt zu einem verstärkten Abbau.
Dehnübungen
Man muss nicht gleich für den Marathon trainieren. Schon einfache Dehnübungen mehrmals pro Woche bringen einen merklichen Erfolg.
Ein Beispiel: Ein gestrecktes Bein wird auf einem Stuhl abgelegt, das Knie des anderen Beins ist leicht gebeugt. Nun den Oberkörper mit schulterbreit und nach vorn gestreckten Armen in Richtung ausgestrecktes Bein ziehen, der Rücken ist gerade. Nach etwa einer Minute sehr langsam nachlassen, dabei mit kleinen Drehungen nachspüren, wo es im Bein zieht. Ein- bis zweimal Training in der Woche reicht aus und kann ergänzt werden durch barfuß Seilspringen, wobei man mit dem Vorderfuß möglichst vorsichtig aufkommen sollte.
Forschung noch am Anfang
Leider steht die Faszienforschung noch am Anfang. Evidenzbasierte Studien gibt es noch nicht. Daher kann man sich zum jetzigen Zeitpunkt nur auf die Meinung renommierter Experten verlassen.
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