Wer will sie nicht: Angesichts der sommerlichen Temperaturen werden wir von allen Seiten mit den besten Tipps und Tricks für die perfekte Bikinifigur überhäuft. Doch die Aussichten auf straffes Fitnessprogramm und strenge Diäten erzeugen nur noch mehr Schweißausbrüche. Eine Neuentdeckung in der Forschung könnte nun aber tatsächlich unsere kühnsten Träume in Erfüllung gehen lassen. Die Aktivierung eines bestimmten Rezeptors soll schlank und stark machen – und das sogar ohne hartes Training.
Übergewicht als Risikofaktor
Weltweit leiden immer mehr Menschen unter Übergewicht oder Adipositas. Dies kann zu einer echten Gefahr für die Gesundheit werden. Denn überschüssige Pfunde sind nicht zu unterschätzen. Sie erhöhen das Risiko für viele Erkrankungen, unter anderem Diabetes, Bluthochdruck oder Gefäßschäden. Auf lange Sicht können sie auch zum Auslöser eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls werden. Mit zunehmendem Alter baut sich die Muskulatur ab. Die Mobilität wird eingeschränkt und es kommt zur verstärkten Anlagerung von Fettgewebe. Hier kann sportliche Aktivität oft nicht mehr viel bewirken. Das überschüssige Fett wird zum Gesundheitsproblem.
Neu entdeckter Rezeptor kann beim Abnehmen helfen
Ein internationales Forschungsteam hat nun eine mögliche Lösung für dieses Problem parat: Gemeinsam mit Forschenden aus Spanien, Finnland, Belgien, Dänemark und den USA konnten WissenschaftlerInnen der Universität Bonn einen neuen Rezeptor ausfindig machen, welcher für die Regulierung des Muskelaufbaus und der Fettverbrennung zuständig ist. Rezeptoren sind Oberflächenproteine von Zellen. Sie ermöglichen es anderen Stoffen, mit der Zelle in Kontakt zu treten und so bestimmte Prozesse zu steuern. Die Aktivierung dieses neu entdeckten Rezeptors könnte einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Übergewicht leisten und damit vor Folgeerkrankungen schützen.
Erfolgreiche Versuche an Mäusen durchgeführt
Bei diesem besonderen Rezeptor handelt es sich um den A2B-Rezeptor, der in braunem Fettgewebe vorkommt. Die Forschungsgruppe beobachtete, dass Mäuse mit einer größeren Menge solcher Rezeptoren mehr Wärme produzieren. Die erhöhte Aktivität der braunen Fettzellen machte die Tiere schlanker und muskulöser als andere, die weniger der besagten Rezeptoren besaßen. Um herauszufinden, ob der Rezeptor auch durch äußere Aktvierung bei älteren Mäusen zur Reduzierung von Übergewicht beitragen kann, verabreichten sie diesen einen speziellen Wirkstoff. Und tatsächlich: Die Aktivierung der A2B-Rezeptoren hatte zur Folge, dass die älteren Mäuse nach vier Wochen deutlich weniger Fettgewebe und mehr Muskelmasse aufzuweisen hatten – vergleichbar mit jungen Tieren. „Der Rezeptor reguliert also beides – Fettverbrennung und Muskelbildung“, fasst Studienerstautor Dr. Thorsten Gnad das Ergebnis zusammen, welches im Fachmagazin „Cell Metabolism“ nachgelesen werden kann.
Kann diese Methode auch beim Menschen eingesetzt werden?
Folgestudien sollen zeigen, ob die Aktivierung des menschlichen A2B-Rezeptors ebenso gute Erfolge erzielen kann wie bei Mäusen. Zunächst braucht es aber einen zugelassenen Wirkstoff, welcher den Rezeptor beim Menschen aktivieren kann. Es bleibt abzuwarten, ob uns in Zukunft eine Rezeptor-Aktivierung schlank und stark machen wird…
Was tun bei Übergewicht?
Was meinen Sie?