Immer mehr Kinder sind Allergiker – die Schuld dafür wird größtenteils den Genen und schädlichen Umwelteinflüssen zugeschrieben. Eine neue Untersuchung hat nun jedoch ergeben, dass das Geburtsgewicht ebenfalls einen nicht zu verachtenden Effekt auf das Allergierisiko von Kindern hat.
Verbindung zwischen pränatalem Wachstum und Allergien
Im Rahmen einer neuen Studie haben Wissenschaftler der University of Adelaide untersucht, welchen Einfluss das Gewicht zum Zeitpunkt der Geburt auf das Allergierisiko bei Kindern hat. Den Ergebnissen zufolge steigt die Wahrscheinlichkeit für allergische Dermatitis (Ekzeme) und Nahrungsmittelallergien bei einem höheren Geburtsgewicht drastisch an. Somit ist offenbar bereits vor der Entbindung die Basis für die Entstehung dieser Allergien gelegt. Die Erkenntnisse der Forschungsarbeit wurden in dem Fachblatt „Journal of Allergy and Clinical Immunology“ vorgestellt.
Vorangegangene Studien haben schon früher auf eine Verbindung zwischen dem Geburtsgewicht und Allergien hingewiesen, doch bei der neuen Forschungsarbeit wurden mehr als 15.000 Publikationen durchstöbert und fast 1.900 Beiträge ausgewertet. Davon wurden 42 Studien identifiziert, mit denen objektive Aussagen bezüglich Verbindungen zwischen dem pränatalen Wachstum und Allergien getroffen werden können.
Hohes Gewicht gleich hohes Risiko für Nahrungsmittelallergien und allergische Dermatitis
Die ausgewerteten Studien beinhalteten Daten von mehr als 2,1 Millionen Menschen mit allergischer Dermatitis, knapp 70.000 Menschen mit Lebensmittelallergien und mehr als 100.000 Menschen mit allergischer Rhinitis (Heuschnupfen). Die Auswertung hat ergeben, dass ein höheres Gewicht bei der Geburt in Zusammenhang mit einem höheren Risiko für Nahrungsmittelallergien und allergische Dermatitis in der Kindheit steht. Eine Verbindung mit allergischer Rhinitis wurde jedoch nicht festgestellt. Dies weist darauf hin, dass ein rasches Wachstum des Fötus, das bei einer normalen Dauer der Schwangerschaft zu einem hohen Geburtsgewicht führt, einen Risikofaktor für einige Arten von Allergien im Kindesalter darstellt. Um die genauen Zusammenhänge zwischen dem pränatalen Wachstum und dem Allergierisiko bei Erwachsenen feststellen zu können, sind allerdings nicht ausreichend Daten vorhanden gewesen. Um Fragen rund um die Allergiewahrscheinlichkeit im späteren Lebensabschnitt zu klären, müssen deshalb erst weitere Forschungen betrieben werden.
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