Basenfasten, Intervallfasten, Heilfasten – Arten des Fastens gibt es viele und sind immer wieder in aller Munde. Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes können damit Verbesserungen bezüglich ihrer Erkrankung erzielen oder sie sogar heilen. Als Diät ist eine Fastenkur jedoch eher nicht geeignet, da sich nach deren Ende meist rasch wieder das ursprüngliche Gewicht einstellt.
Für wen ist Fasten geeignet?
Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erläutern die Funktionsweise des Heilfastens und auf was dabei geachtet werden sollte. Beim Fasten wird teilweise oder vollständig auf Nahrung verzichtet. Während solch einer Kur beschäftigt man sich meist stärker mit dem eigenen Körper, der Gesundheit und Ernährungsweise. Daher kann Fasten auch ein guter Einstieg in eine ausgewogene Ernährung sein. Eine Fastenkur eignet sich allerdings nicht als Diät und hat keinen anhaltenden Gewichtsverlust zur Folge – außer man ändert anschließend den generellen Lebensstil.
Je nach Fastenvariante kann jedoch eine ausreichende Versorgung mit allen erforderlichen Nährstoffen ausbleiben. Daher sollten Kinder und Jugendliche, ältere Personen, sowie Schwangere oder Stillende lieber davon absehen. Dasselbe gilt für Menschen mit speziellen Problemen, wie beispielsweise Essstörungen, Leber- oder Nierenerkrankungen. In Deutschland stellen das Basen-, Intervall- und Heilfasten die beliebtesten Fastenarten dar.
Nummer 1: Basenfasten
Mithilfe einer Basenfastenkur soll der Körper entsäuert werden. Sie wird häufig in der Alternativmedizin angewendet. Beim Basenfasten sollen nur basische Lebensmittel konsumiert werden. Dazu zählen unter Anderem Obst, Gemüse, Nüsse und hochwertige Öle. Getrunken werden dürfen ausschließlich Quellwasser und verdünnte Kräutertees. Wissenschaftlich fundiert sind die gesundheitlichen Vorteile des Basenfastens bisher nicht. Bislang wurden zudem weder die Existenz von sogenannten Schlacken im Körper noch die Nachteile von säurebildenden Nahrungsmitteln belegt. Auf Grund drohenden Nährstoffmangels rät die DGE von Basenfastenkuren über längeren Zeitraum ab.
Nummer 2: Intervallfasten
Beim Intervallfasten wird zeitweise auf die Nahrungsaufnahme verzichten. Meist handelt es sich dabei um einen Zeitraum zwischen 14 Stunden und mehreren Tagen. Ein Konzept umfasst beispielsweise zwei aufeinander folgende Fastentage bzw. zwei feste Fastentage pro Woche. Meist wollen Intervallfastende damit ihr Gewicht verringern, daher wird die Kur auf lange Sicht angewendet. Vorschriften, was während den Essenszeiten verzehrt werden darf, gibt es nicht. Intervallfasten soll außerdem einige gesundheitliche Vorteile mit sich bringen, zum Beispiel die Anregung des Stoffwechsels. Bis heute liegen keine wissenschaftlichen Untersuchungen bezüglich der Langzeiteffekte von Intervallfasten vor, bisherige Auswertungen legen aber nahe, dass es sich tatsächlich positiv auf Gewicht und Gesundheit auswirkt. Die DGE empfiehlt Intervallfasten jedoch nicht zur Regelung des Körpergewichtes, da bezüglich der Wahl der Lebensmittel keine Tipps gegeben werden und eine gesunde, ausgewogene Ernährungsweise somit vernachlässigt wird.
Nummer 3: Heilfasten
Heilfastenkuren werden bereits seit Jahrtausenden praktiziert. Sie sollen Körper, Geist und Seele reinigen und Krankheiten sowohl vorbeugen als auch heilen. Eine Kur sollte stets unter ärztlicher Obhut durchgeführt werden. In der Regel wird beim Heilfasten zwischen sieben und zehn Tagen fast gänzlich auf Nahrung verzichtet. Lediglich rund 500 Kalorien werden dem Körper in flüssiger Form verabreicht. Vorher sollte ein Vorbereitungstag mit einer reduzierten Kalorienaufnahme von etwa 1.000 Kalorien eingelegt werden und dabei Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin vermieden werden. Nach der Kur sollten drei Tage eingeplant werden, um den Körper wieder an das Essen zu gewöhnen. Heilfasten hat positive Auswirkungen auf diverse Krankheiten, darunter chronische Entzündungen, das metabolische Syndrom und psychosomatische Erkrankungen. Dies ist auch wissenschaftlich bewiesen. Gesunde Personen können diese Art des Fastens durchaus als Einstieg in eine Diät nutzen, zum dauerhaften Abnehmen eignet sie sich jedoch nicht.
Nummer 4: Buchinger Heilfasten
Eine Untersuchung der Effekte des sogenannten Buchinger Heilfastens konnte darlegen, dass diese Fastenart sicher und therapeutisch wirksam ist. Sie hat positive Auswirkungen auf das emotionale und körperliche Wohlbefinden und mobilisiert das Fettgewebe des menschlichen Körpers, da der Stoffwechsel von Glukose- zu Fett- und Keton-Verbrauch umschaltet. Dies beeinflusst die Gesundheit in vielerlei Hinsicht positiv. Durch die Fastenkur konnte überflüssiges Körpergewicht verloren, der Bauchumfang verringert, sowie die Cholesterin- und Blutfettwerte gesenkt werden. Darüber hinaus pendelte sich der Blutdruck der Fastenden im Normbereich ein und Diabetes-Parameter wie Blutzucker und HbA1c verbesserten sich. Damit konnte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduziert werden.
Auch weitere Beschwerden wie Arthritis, Diabetes Typ 2, chronische Erschöpfung, Fettleber und Hypercholesterinämie konnten gelindert werden. 93% der Studienteilnehmer klagten während der Kur zudem nicht über Hunger, was ihrem psychischen und physischen Zustand guttat.
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