Waren es in den vergangenen Jahren mehr als 1000 allgemeinbildende Schulen in Deutschland, die von den Betriebskrankenkassen mit Informationsmaterial zum Thema Essstörung ausgestattet wurden, startete der Landesverband BKK Süd in Baden-Württemberg nun ein neues Projekt namens „Bauchgefühl“. Im neuen Schuljahr wollen sich die Betriebskrankenkassen (BKK) jetzt verstärkt um Berufsschüler kümmern.
Magersucht, Bulimie und andere Essstörungen nehmen auch in Deutschland immer noch zu. Daher sind die Betriebskrankenkassen um Aufklärung zu diesen Themen an den Schulen bemüht.
Jaqueline Kühne, Chefin des Landesverbandes der Betriebskrankenkassen, sagte aus diesem Anlass gegenüber der dpa in Stuttgart, dass man mit diesem neuen und bundesweit einzigartigen Programm die Jugendlichen für das Thema Essstörungen sensibilisieren wolle.
Mit Programm „Bauchgefühl“ sollen Berufsschüler zum Thema Essstörung sensibilisiert werden
In den Berufsschulen sei der Ansatz ein anderer als bei den allgemeinbildenden Schulen, die in den vergangenen Jahren mit Unterrichtsmappen ausgestattet wurden, erklärte Kühne. Für die Schüler an diesen Bildungseinrichtungen würde nämlich mit dem Wechsel in die Ausbildung eine neue Lebensphase beginnen. Auch eine Einbeziehung der Betriebe in die laufende Kampagne sei laut Landesverbands-Chefin sehr wichtig.
So sollen nun auch Berufsschullehrer mit Informationsmaterial zu den Themen Fettleibigkeit (Adipositas), Magersucht und Bulimie (Ess-Brech-Sucht) versorgt werden, um auch die Aufklärung der Schüler über mögliche Ursachen und Gefahren dieser Krankheiten gewährleisten zu können.
Jeder zehnte Fall einer Magersuchterkrankung endet tödlich
Nach Angaben der BKK führten 10 Prozent der Fälle von Magersucht zum Tod. Zwar weniger dramatisch, allerdings auch keinesfalles harmlos seien die Folgen von mangelnder Ernährung. So seien Untergewicht, niedriger Blutdruck, Appetitlosigkeit, Durchfall oder Übelkeit die häufigsten Symptome, abhängig von der Art der jeweiligen Essstörungen.
Die BKK raten dazu, bei ersten Anzeichen einer Mangelernährung einen Arzt aufzusuchen. Dies seien ganz allgemein körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit oder Müdigkeit.
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