Verschlucken tut sich in der Regel jeder einmal, bei Erwachsen handelt es sich dabei meist um essen, bei Kindern sieht das schon anders aus. Kinder stecken sich gern allerlei Sachen in den Mund, die eigentlich nicht in den Mund gehören, wenn sie diese Sachen dann verschlucken, ist das nicht nur angenehm, sondern kann auch schnell gefährlich werden.
Zu Verschluckten Lebensmitteln und anderer Utensilien gibt es jetzt eine Studie von dem Klinikum Bogenhausen. Demnach waren zwischen 2008 und 2010 die meist verschluckten Fremdkörper Fleischbrocken, diese mussten zu 65 Prozent der Fälle wieder aus dem Hals geholt werden. Seltener waren hingegen schon Zahnprothesen und Tabletten.
Fischgräten sehr selten
Zahnprothesen kommen dabei schon relativ selten vor, entweder sind sie zu groß, um sie überhaupt verschlucken zu können, oder zu klein, das sie ohne Probleme den Magen- Darm- Trakt passieren können. Noch seltener sind Fischgräten, an dieser verschlucken sich nur zwei von 38 Patienten.
Bei Kindern sieht es hingegen schon anders aus, sie verschlucken gern Gegenstände, die unüblich sind, besonders in den ersten Lebensjahren. Kinder lernen in den ersten Jahren ihre Umgebung kennen und nehmen nicht nur fast jeden Gegenstand in die Hand, sondern auch in den Mund. Daher sollten Eltern gerade die Gegenstände gut wegräumen, die verschluckt werden könnten.
Faustregel beachten
Laut den Wissenschaftlern gibt es dafür eine Faustregel, gefährlich ist alles das, was durch eine Toilettenrolle passt. Doch Kinder sind oft geschickter, als Eltern erahnen können, so haben sie sich mal schnell das Wechselgeld vom Küchentisch gekrallt. Münzen sind die Lieblingsgegenstände, die Kinder gern verschlucken.
Kleinen Münzen können dabei der Magen- Darm- Trakt ohne Probleme passieren. Bei großen Münzen wird es schon problematischer, sie können an einer der drei Engpässe der Speiseröhre stecken bleiben. Ab einer Größe von fünf Cent bleibt das Kleingeld oft hängen. Dann sollten Eltern unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Fremdkörper so schnell wie möglich entfernen
Das ist für Kinder nicht angenehm, sondern auch gefährlich. Dort wo der Gegenstand auf die Schleimhaut drückt, kann er die Speiseröhrenwand verletzten und im schlimmsten Fall kann es zu einem Durchbruch kommen, wobei es zu einer Entzündung des Bauchraumes kommen kann. Damit es nicht so weit kommt, muss der Fremdkörper so schnell wie möglich entfernt werden.
Dies geschieht in der Regel durch eine Magenspiegelung, dabei wird ein beweglicher Kunstschlauch bis zur Engstelle vorgeschoben. Durch den Schlauch kann der Arzt mehrere nützliche Geräte schieben, mit der er den Fremdkörper wieder entfernen kann. Dazu zählen neben der Kamera auch Schlingen und Zangen.
Vorsicht bei Magnetspielzeug
Besonders viel Sorge bereitet den Ärzten Magnetspielzeug. Zwischen den Jahr 2001 und 2011 haben sich Operationen in Zusammenhang mit Magnetspielzeug verfünffacht, wie eine US- amerikanische Studie unlängst herausfand.
Das Problem an Magneten sind nicht nur ihre Runde Form, sondern auch ihre physikalischen Eigenschaften. Wenn sich die Teilchen im Darm gegenseitig anziehen, kann es zu einer schweren Schädigung des Darms kommen. Der Darm kann sich dann gefährlich verengen, was zu einer schweren Schädigung führt. Daher sollten Eltern unbedingt Magnete besonders gut vor Kindern wegschließen.
Vorsicht bei Batterien
Das gleiche gilt im Übrigen auch für Batterien. Batterien können sich an der Schleimhaut aufladen und zu Verätzungen führen. Bei kleineren Dingen wie Münzen, die die Speiseröhre passiert haben, können Eltern erst einmal abwarten, denn was die Speiseröhre passiert hat, macht oft auch keine Probleme im Darm. Allerdings sollte man nicht blind darauf vertrauen.
Darum muss auch ganz genau kontrolliert werden, ob der fremde Gegenstand auch den Darmausgang wiederfindet, auch wenn das keine dankbare Aufgabe ist.
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