Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mahnt in einer aktuellen Mitteilung Verbraucher aus Deutschland zur Sorgfalt bei der Auswahl von Kosmetikprodukten.
Eine aktuelle Überprüfung von ziemlich genau 21.000 Produkten habe ergeben, dass ungefähr 18 Prozent – also etwa jedes fünfte Produkt – hormonell wirksame Stoffe enthalte, teilte der BUND am Dienstag in einem aktuellen Bericht mit.
Dies sei „weiterhin zu viel“, erklärte Chemikalien-Expertin Ulrike Kallee in einem aktuellen Interview vom Dienstag. Die meisten Personen nutzten tag täglich viele unterschiedliche Kosmetika, „deren Inhaltsstoffe als Chemikaliencocktail im Körper wirken können“, so die Expertin in dem Interview weiter.
Nicht akut giftig
In der aktuellen Auswertung seien am häufigsten Parabene als hormonell wirksame Chemikalien entdeckt worden. Sie würden in etlichen Körperpflegemitteln als Konservierungsmittel eingesetzt. Hormonell wirksame Chemikalien wirken laut dem BUND wie natürliche Hormone, heißt es in dem Bericht weiter.
Sie seien „meist nicht akut giftig“, könnten jedoch Entwicklungsprozesse stören, wie die Expertin in dem Interview weiter zu verstehen gibt. Föten im Mutterleib, kleine Kinder und Jugendliche würden besonders empfindlich auf diese Stoffe reagieren.
80.000 Produkte in Datenbank
Der BUND testete die Produkte in erster Linie für seine Smartphone-App „Tox-Fox“. Mit dieser App können deutsche Verbraucher über das Einscannen des Barcodes belastete Produkte schneller erkennen und sich mit Protestmails an den entsprechenden Hersteller wenden, erklärt der Bund weiter.
Die Datenbank gibt in der Zwischenzeit Auskunft über 80.000 Körperpflegeprodukte wie zum Beispiel Shampoos, Cremes, Lippenstifte und Rasierschaum. Davon sind laut BUND mindestens 27 Prozent mit hormonell wirksamen Chemikalien belastet, heißt es zum Abschluss.
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