In Säugetieren schlummern etwa 320.000 Vieren, die unter Umständen auch dem Menschen schaden könnten. Daher empfehlen Forscher die Mikroorganismen besser zu erforschen. So wären gut sechs Milliarden Dollar nötig um alle Vieren auswendig zu machen.
Viele der todbringenden Krankheiten sind irgendwann mal von Säugetieren auf den Menschen übergegangen. Egal ob HIV, Westnilfieber, Ebola, Sars oder Influenza, alle diese Krankheiten hatten ihren Ursprung in Säugetieren. Wissenschaftler fanden nun heraus, dass eine enorme Anzahl potenzieller Gefahren in den Tieren lauern, die meisten bis heute noch unbekannt.
Aktuellen Angaben zufolge sollen Säugetiere um die 320.000 Vieren beherbergen. Zu dieser Zahl kamen die Wissenschaftler nach einer Studie an Flughunden. Angesichts der möglichen Bedrohung für Menschen und mit enormen Kosten verbundenen Krankheiten raten sie dringend dazu, Mikroorganismen stärker zu erforschen.
Indische Flughunde untersucht
Gut 70 Prozent aller neuen Viruserkrankungen sind aus dem Reich der Tiere auf den Menschen übergegangen. Bis heute gab es keine genauen Zahlen darüber wie viele Vieren in der Natur existieren. Was die Menschheit derzeitig über Vieren weiß beschränkt sich auf Vieren, die auf Menschen oder Tiere übergesprungen sind und Krankheiten verursacht haben.
Doch die Anzahl der Vieren, einschließlich der Vieren der der Menschheit erheblichen Schaden zufügen können, ist sehr viel größer, so die Wissenschaftler. Um die Zahl der Vieren zu ermitteln, erforschten die Wissenschaftler im Dschungel von Bangladesch indische Flughunde. Mit der Spannweite von bis 1,50 Meter gehören sie zu den größten fliegenden Säugetieren der Welt.
320.000 Vieren vermutet
Aus etwa 1900 Gewebeproben identifizierten die Forscher 55 Vieren aus neun verschiedenen Familien. Nur fünf Erreger waren bis heute bekannt. Weil die Wissenschaftler nicht auf alle Vieren- Familien testeten, gehen sie davon aus, dass Flughunde insgesamt mindestens 58 diverse Vieren beherbergen.
Übertragen auf alle weltweit knapp 5500 existierende Säugetierarten ergibt sich rechnerisch eine Vierenmenge von 320.000. Es gibt also nicht Millionen von Vieren sondern nur ein paar Hunderttausend, so die Forscher. Angesichts der verfügbaren Technik könnten in ein paar Jahrzehnten alle Vieren bekannt sein.
Sechs Milliarden Dollar nötig
Die Forschungen könnten dazu dienen, die Menschheit vor Krankheiten zu schützen. Die Kosten würden sich auf etwa 6,3 Milliarden Dollar bzw. 4,8 Milliarden Euro belaufen. Für die häufigsten Vieren wären nur 1,4 Milliarden Dollar nötig, damit würde man dann 85 Prozent der Vieren kennen. Dies wäre nur ein Bruchteil der Kosten, die Epidemien verursachen würden.
Allein der Sars- Ausbruch hatte einen Schaden in Höhe von 16 Milliarden Dollar verursacht. Allerdings versprechen die Wissenschaftler nicht, dass dadurch ein weiterer Sars- Ausbruch verhindert werden könnte. Aber die Erkenntnisse aus der Forschung könnten zur besseren Überwachung und Früherkennung genutzt werden und so Ausbrüche vermindern.
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