In der heutigen Gesellschaft wird oft zu leichtfertig mit Schmerzmedikamenten umgegangen. Dabei sind sich viele Patienten den Folgen offensichtlich nicht bewusst. Wer zu häufig Schmerzmittel nimmt kann schneller Magenblutungen bekommen und weißt ein erhöhtes Risiko auf, an einem Herzinfarkt zu sterben.
Haben sie Schmerzen in den Knien? Dann nehmen sie doch einfach eine Weile Ibuprofen. Oder leiden sie ständig unter Kopfschmerzen? Dann hilft hier gut Paracetamol hilft. Haben sie öfter Probleme, in den Morgenstunden aus dem Bett zu kommen? Aspirin hilft schnell und sicher.
Aspirin ist der Verkaufsschlager
Solch ein leichtfertiger Umgang mit vermeintlich harmlosen Schmerzmedikamenten kann für den einen oder anderen gefährlich werden. Viele Menschen in Deutschland nehmen die rezeptfreien Arzneimittel schlicht zu oft und wissen in der Regel auch nicht, wie die Präparate wirken und wann ihr Einsatz wirklich notwendig ist.
Am häufigsten werden entzündungshemmende Schmerzmittel wie zum Beispiel die Arzneistoffe ASS (Aspirin), Diclofenac und Ibuprofen, die in jeder Apotheke rezeptfrei zu bekommen sind, eingenommen.
Das Alter und die Therapieform sind auch entscheidend
Dass diese beliebten Entzündungshemmer in Apotheken frei verkäuflich sind, macht sie nicht zu harmlosen Arzneimitteln. Sie können auch – je nach der eingenommenen Dosis – das Risiko von Herzleiden und Magenblutungen deutlich erhöhen.
Die schädlichen Wirkungen hängen außerdem in erster Linie von Therapieform, Dosierung und Alter des Patienten ab. Junge Patienten ohne entsprechende Grunderkrankungen müssten sich jedoch wenig Sorgen machen, wenn sie ab und zu eine dieser Medikamente zu sich nehmen. Je älter der Patient wird, desto höher sind auch die Risiken.
Schmerzmedikamente nicht harmlos
Im Gegensatz zu den Wirkstoffen ASS, Ibuprofen und Diclofenac, die auch direkt am entzündlichen Teil des Körpers ansetzen, wirkt das Medikament Paracetamol nur im zentralen Nervensystem des Patienten. Auch dieses Medikament ist auf keinen Fall harmlos.
Es hat sich erst in den vergangenen Jahren herausgestellt, dass das Medikament Paracetamol genauso wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac die Bildung der Gewebeschutzstoffe behindert. Paracetamol kann aus diesem Grund alle Probleme der sogenannten Prostaglandin-Synthesehemmer aufweisen.
Empfohlene Höchstdosis schwer einzuschätzen
Was erschwerend zu diesem Problem hinzukommt: Paracetamol wirkt in Fällen giftig auf die menschliche Leber. Es müsse aus diesem Grund sehr niedrig dosiert werden, wie Experten immer wieder warenen.
Gefährlich ist außerdem, dass der Wirkstoff in diversen Kombinationsarzneimitteln enthalten ist. Hierdurch sei es weder für den Patient noch für den Mediziner einfach festzustellen, ob die empfohlene Höchstdosis für einen Tag bereits überschritten wurde.
So selten wie möglich
Es kann dadurch ehr schnell zu Überdosierungen kommen. Wer bereits unter Leberschäden leidet, ein zu hohes Gewicht oder chronische Muskelerkrankungen hat, sollte Paracetamol so gut wie möglich meiden.
Rezeptfreie Schmerzmedikamente sollte man auf keinen Fall länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehnmal in einem Monat eingenommen werden. Grundsätzlich gilt zudem auch: Schmerzmedikamente sollten so selten wie möglich und so gering wie möglich eingenommen werden.
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