Experten aus der Medizin bezweifeln stark, dass probiotische Joghurts etwas bringen. Denn bis heute fehlen sämtliche Beweise. Selbst wenn in Zukunft probiotische Therapien angeboten werden, ist es dann Aufgabe der Ärzte und Apotheker und nicht der Supermärkte diese anzubieten.
Joghurts sind gesund, besonders wenn sie Mikroorganismen enthalten, zumindest versucht die Werbung uns dies einzubläuen. Doch Experten bezweifeln das diese Produkte wahre Wunder bewirken können. Doch viele Verbraucher hoffen, wenn sie zu Joghurts mit der Aufschrift probiotisch greifen, etwas Gutes für ihre Gesundheit zu tun.
Doch bis heute bleiben die Hersteller die Beweise dieser Behauptung schuldig. Bis heute kritisieren Experten: Wir wissen leider nicht, welche Personen von was und warum profitieren. Zwar preisen die Hersteller nicht selten ihre Erfolgsraten von bis zu 20 Prozent an, diese sind aber noch lausig, wie Experten vor der 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie in Rostock betonten.
Keine gesundheitliche Sorgen
Außerdem wird die Wirkung des Joghurts oft überschätzt, so der Chef des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, Andreas Podbielski. Der Experte betonte aber auch, dass sich Verbraucher keine gesundheitlichen Sorgen machen müssen, wenn sie Joghurts dieser Sorte zu sich nehmen.
In der Medizin sind mögliche Erfolge nur sehr schwer nachzuvollziehen. Aber der Professor selbst empfiehlt manchen seiner Patienten mit einer gestörten Mikroflora diese Joghurts einmal auszuprobieren. Mit ganz wenigen Ausnahmen wie zum Beispiel bei einer schweren Schleimhautfunktionsstörung kann man auch nichts falsch machen, so der Experte weiter.
Individualisierte Medizin
Für den Professor ist allerdings glasklar: Sollte die Medizin in naher Zukunft so weit sein, dass probiotische Therapien angeboten werden, dann wird das keine Sache mehr der Supermärkte sein, sondern viel mehr für Mediziner und Apotheker. Sobald potente Substanzen zum Einsatz kommen, könnten unter anderem Überdosierungen oder Nebenwirkungen auftreten, warnt der Mediziner.
Immerhin geht es hier um den Bereich der individualisierten Medizin. Was bei einem Patienten sehr gut hilft, kann bei einem anderen Patienten schon wieder schädlich sein, so der Medizinprofessor zum Abschluss.
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