Viele beliebte Backwaren bestehen aus raffiniertem Weißmehl, das langfristig zu schweren gesundheitlichen Nachteilen führen kann. Regelmäßig verzehrt können das saftige Lieblingscroissant und die knusprigen Brötchen vom Bäcker um die Ecke der Gesundheit somit schaden.
Höheres Risiko für vorzeitigen Tod durch raffinierte Backwaren
Laut einer aktuellen Untersuchung soll der regelmäßige Konsum von Weißmehl-Produkten mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten in Zusammenhang stehen. Die Konsumenten der raffinierten Produkte setzen sich durch das Verzehren von Brötchen und Co. der Gefahr für einen vorzeitigen Tod aus, so warnen die Wissenschaftler. Dieser Zusammenhang zeigte sich in der sogenannten PURE-Studie (Prospective Urban and Rural Epidemiology), in der die Aufnahme von raffiniertem Getreide, Vollkorn und weißem Reis sowie der Gesundheitszustand der Teilnehmenden – inklusive kardiovaskulärer Erkrankungen, Gesamtsterblichkeit, Blutfettwerten und Blutdruck – überwacht wurde. Das internationale Forschungsteam analysierte Ernährungsdaten von knapp 150.000 Teilnehmenden aus 21 Ländern. Bei jeder Person waren die vorzugsweise aufgenommene Ernährung und der Gesundheitszustand über einen durchschnittlichen Zeitraum von 9,5 Jahren hinterlegt. Das Ergebnis: Menschen, die mehr als 350 Gramm Weißmehl-Produkte pro Tag verzehrten, hatten ein um 27 Prozent höheres Risiko für einen vorzeitigen Tod durch schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt im Vergleich zu denjenigen, die weniger als 50 Gramm raffiniertes Getreide pro Tag aßen. Eine höhere Aufnahme von raffiniertem Getreide war ebenfalls mit einem höheren Blutdruck assoziiert.
Empfehlung: Von Weißmehl auf Vollkorn umsteigen
Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass der regelmäßige Konsum von raffiniertem Getreide zu einem höheren Risiko für Mortalität und schwerwiegenden kardiovaskulären Erkrankungen führen kann. Sie raten daher dringend dazu, die beliebten Weißmehl-Produkte durch gesünderes Vollkorngetreide zu ersetzen. Ein weiterer Vorteil: Vollkorngetreide lässt den Insulinspiegel aufgrund des langkettigen Zuckers nicht in die Höhe schießen und hält dadurch auch länger satt. Das Körpergewicht lässt sich somit ebenfalls besser regulieren.
Für weißen Reis konnten die Forscher jedoch Entwarnung geben: Obwohl es sich bei weißem Reis auch um raffiniertes Getreide handelt, konnten die Forschenden hier kein erhöhtes Risiko feststellen. Selbst in der Gruppe mit dem höchsten Verzehr von mehr als 450 Gramm pro Tag zeigte sich kein erhöhtes Risiko für vorzeitige Sterblichkeit oder kardiovaskuläre Ereignisse.
Der Vorteil von Vollkorn
Ein Korn besteht aus den drei Elementen Schale, Keimling und Mehlkörper. In Weißmehl-Produkten wird nur der stärkehaltige Mehlkörper des Korns verwendet. Die Schale und der Keimling werden entfernt. In diesen beiden Elementen sind jedoch die meisten Nährstoffe enthalten. Die Schale des Korns ist reich an Mineralstoffen, Ballaststoffen sowie an Vitaminen. Darüber hinaus enthält der Keimling gesunde Fette, Eiweiße und ebenfalls Vitamine. In Vollkornprodukten wird das ganze Korn verarbeitet, wodurch die Produkte nahrhafter ausfallen. Sie sind reicher an Proteinen, Ballaststoffen, B-Vitaminen und vielen anderen Nährstoffen, die zur Senkung des Blutdrucks, zur Verringerung von Zahnfleischerkrankungen, zur Stärkung des Immunsystems und zur Gewichtskontrolle beitragen können. Weißmehl-Produkte enthalten hingegen überwiegend einfache Kohlenhydrate und sind sehr stärkehaltig. Nach dem Konsum steigt der Blutzucker deshalb rapide an und führt zu hohen Glukose-Konzentrationen im Blut. Über längere Zeiträume betrachtet können diese Blutzuckerschwankungen Gewichtszunahmen und schlimmstenfalls Diabetes begünstigen.
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