Der Mobilfunkstandard 5G soll einen digitalen Fortschritt in Krankenhäuser bringen – egal ob durch 3D-Darstellungen von Organen oder Operationen, bei der aus der Ferne weitere Mediziner dabei sein können. Was sich erst einmal etwas surreal anhört, wird tatsächlich Wirklichkeit. Seit Kurzem nimmt nun auch das Düsseldorfer Universitätsklinikum ein eigenes Netz in dem Mobilfunkstandard in Angriff und setzt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Zahlreiche Neuerungen durch 5G
Künftig soll in Krankenhäusern die Übermittlung von großen Datensätzen von Computertomographien (CT) oder Kernspintomographien (MRT) ermöglicht werden – somit bekommen Ärzte in anderen Abteilungen rasch die nötigen Informationen und können dann auch schnell mit der Behandlung fortfahren, und das ohne Unterbrechung – was wiederum zu verkürzten Wartezeiten führt. Vernetzte „Augmented Reality“-Brillen für Operationen sollen durch 5G ebenfalls gut einsetzbar sein und auch insgesamt zu einer besseren Darstellung von Körperteilen führen. Durch den einzigartigen Funkstandard wird außerdem eine ruckelfreie und stabile Übertragung sichergestellt.
Großer Nachholbedarf bei der Digitalisierung
Seinen Anfang hat das 5G-Netz im Gesundheitswesen Ende 2020 im Universitätsklinikum in Bonn gemacht – dort sei man sehr zufrieden mit der Technik, alles funktioniere gut und reibungslos. Einen sehr großen Vorteil bringt 5G im Gegensatz zum gewöhnlichen Festnetz-Internet im Bezug auf die stabile Echtzeit-Übertragung von großen Datenmengen. Künftig soll in Bonn sogar ein fahrerloser Transport von Betten durch den Funkstandard möglich sein. Nun nimmt auch das Düsseldorfer Universitätsklinikum den Ausbau des 5G-Netzes in Angriff – die ersten 5G-Antennen seien bereits aktiviert worden. In den deutschen Krankenhäusern gebe es – wie auch in vielen anderen Bereichen – noch sehr großen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung – 5G sei hier ein wichtiger Schlüssel.
Wichtiger Schritt in die richtige Richtung
Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter betont: „5G ist viel präziser als WLAN, es gehen keine Datenpakete verloren und es wird eine stabile Übertragung sichergestellt.“ Außerdem fügt er hinzu: „Der Funkstandard hat das Zeug, das teilweise noch sehr analoge Medizinwesen zu revolutionieren.“ Auch Natalie Gladkov vom Bundesverband Medizintechnologie betont: „Besonders der Bereich der Telemedizin wird davon profitieren und sich nachhaltig etablieren.“ Außerdem sei man vor Hackern geschützt, denn die Netze funken nur auf dem Klinikgebäude und sind somit nicht öffentlich, so der Telekom-Manager Michael Waldbrenner. Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas sieht im Ausbau des 5G-Netzwerkes ebenso großes Potential: Dadurch werden nicht nur aus der Ferne gesteuerte Operationen möglich, sondern auch die Zuschaltung von Experten für datengestützte, oft lebensrettende Entscheidungen. Die Digitalisierung wird dadurch auch im Gesundheitswesen nun endlich vorangetrieben – ein bedeutsamer Schritt in die richtige Richtung. Damit ist nicht nur Ärzten geholfen, auch die Patienten profitieren nachhaltig von der Entwicklung.
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