Schwimmen gilt seit jeher als perfekte Sportart für übergewichtige Menschen, um sich auf der einen Seite körperlich zu betätigen und auf der anderen Seite, um überschüssige Pfunde loswerden zu können. Doch eine neue Studie hat nun ergeben, dass das viel gelobte Schwimmen zur Gewichtsreduktion nicht geeignet ist. Warum das so ist und welche Sportarten beim Abnehmen helfen können, folgt im Anschluss.
Regt kaltes Wasser den Appetit an?
Auf diese Frage muss gemäß der neuesten Studie der National Taiwan University nun mit Ja geantwortet werden. Veröffentlicht wurde entsprechende Ergebnisse in der Fachzeitschrift „PLOS Genetics“ (englischsprachig). Demnach soll vor allen Dingen schwimmen im kalten Wasser kontraproduktiv für den Abbau von Gewicht sein, da hierdurch nämlich der Appetit gesteigert werden würde.
Analysiert wurden die Daten von mehr als 18.000 Menschen
Im Rahmen der aktuellen Studie wurden mehr als 18.000 Daten ausgewertet, und zwar von chinesischen Erwachsenen in einem Alter von 30 bis 70 Jahren. Forscher bewerteten hierzu sportliche Tätigkeiten und deren Auswirkungen mithilfe unterschiedlichster Messgrößen für Adipositas (Fettleibigkeit). Berücksichtigt wurden:
- das Verhältnis von Taille zu Hüfte
- der Hüftumfang
- der Körperfettanteil
- der BMI (Body Mass Index)
- die genetische Risikobewertung der Studienteilnehmer
Allgemein wird innerhalb der Studie davon ausgegangen, dass die genetische Veranlagung zu Fettleibigkeit, kein nicht zu änderndes Schicksal darstelle. Auswirkungen der Genetik in Bezug auf Übergewicht können durch unterschiedlichste Formen von regelmäßiger körperlicher Betätigung minimiert werden.
Effektive Gewichtsreduktion – welcher Sportarten können wirklich helfen?
Welche Sportarten sich für die Gewichtsreduktion von Menschen, die mit Adipositas-Genen auf die Welt gekommen sind, am besten eignen, wurde als Frage im Rahmen der Studie behandelt. Sind die entsprechenden Gene nämlich vorhanden, haben Betroffene ein gesteigertes Risiko für die Zunahme von Gewicht, Übergewicht bis hin zur Fettleibigkeit. Der Grund dafür liegt in den Tatsachen, dass der Körper häufiger und mehr Fett einlagert oder jene Menschen oftmals mehr Appetit verspüren. So sollen über 400 unterschiedliche Gene maßgeblich Einfluss auf Übergewicht und Fettleibigkeit nehmen. So sorgt z.B. das Gen MC4R dafür, dass der Betroffene häufig Hunger hat, wobei jedoch nur rund einer von 2.000 Menschen davon betroffen ist.
Wer Gewicht verlieren möchte sollte Joggen gehen
Jeder Mensch sollte die Häufigkeit der körperlichen Ertüchtigung auf seine Gene abstimmen. Zudem sollten Menschen, die wissen, dass bei ihnen innerhalb der Familie Fettleibigkeit ein Problem ist, auf Schwimmen als Sport zur Gewichtsabnahme, verzichten. Joggen hingegen zeigte sich im Rahmen der Studie als optimaler Weg, um Pfunde zu verlieren. Ebenfalls fanden die Forscher heraus, dass Nordic Walking, intensive Yoga-Einheiten, Gehen und gewisse Tänze auch zur Gewichtsreduktion geeignet sind.
Kritiker äußern Bedenken an durchgeführter Studie
Kurz nach Veröffentlichung der Ergebnisse meldeten sich bereits Kritiker zu Wort, welche zu bedenken geben, dass die Studie ausschließlich mit Personen durchgeführt wurde, die chinesischer Abstammung sind. Es kann somit nicht definitiv gesagt werden, ob die Ergebnisse der Studie auch auf Menschen übertragbar sei, die z.B. kaukasischer Abstammung sind, da bei diesen eventuell differenzierte genetische Veranlagungen vorliegen könnten.
Fazit – Schwimmen sollte nicht verteufelt werden
Auch wenn die aktuelle Studie andere Gesichtspunkte ins Spiel bringt, sollte Schwimmen jetzt nicht generell verteufelt werden, denn gerade bei Menschen mit massivem Übergewicht zeigt sich diese Sportart als immer noch äußerst schonend im Bereich für die Gelenke.
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