Schon eine ganze Weile hält das H5N1- Virus, die Vogelgrippe, die Welt in Atem. Nun warnen Wissenschaftler vor einer Pandemie, denn gerade mal fünf Veränderung im Erbgut des Virus sind nötig, damit der Virus von Mensch zu Mensch übertragbar wird, nicht einmal eine Kreuzung mit anderen Virenstämmen ist nötig.
Wie Forscher jetzt eindrucksvoll in einer Studie aufzeigten, kann die Vogelgrippe schnell zur globalen Gefahr für die Menschheit werden. Das H1N5- Virus bräuchte gerade mal fünf Mutationen damit es sich per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen könnte. Diese Veränderungen kann ein einziger Virustyp durchmachen und braucht dafür keine weiteren Virus- Unterarten.
Das erklärte ein Team von internationalen Forschern im Fachmagazin „Science“. In der Studie wurde das Virus allerdings mit Medikamenten bekämpft. Auch die derzeitigen Impfstoffe konnten ihre Wirkung in der Studie voll entfalten. Der H1N5- Virus wurde in den späten 1990er Jahren zum ersten Mal bei Vögeln in Asien entdeckt.
600 Menschen bereits infiziert
Von dort aus eroberte das Virus fast die komplette Welt. Besonders für Vögel ist dieser Virus sehr gefährlich. Ein Großteil von ihnen überlebt die Infektion nicht. Dass das Virus auch auf den Menschen übertragbar sein könnte, zeigte sich zum ersten Mal 1997 in Hongkong. Einige der Infizierten überlebten die Infektion mit dem Virus nicht.
Bis zum heutigen Tage wurden ungefähr 600 Menschen mit dem Virus infiziert. Sie alle hatten im Vorfeld engen Kontakt zu Geflügeltieren. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass das Virus mutieren könnte und so auch die Ansteckung zwischen Menschen wahrscheinlicher wird. Dies könnte wiederrum in einer Pandemie enden, wie die Forscher betonten.
Forscher nahmen zwei Veränderungen im Erbgut vor
In der Studie wollten Wissenschaftler herausfinden, welche Veränderungen im Erbgut nötig sind, damit eine Tröpfcheninfektion möglich wird. So veränderten sie an drei Positionen das Virus-Erbgut, damit er sich besser unter Säugetieren verbreiten kann. Dann infizierten die Forscher Frettchen, weil sie sich mit menschlichen Virus- Typen anstecken lassen und ihr Krankheitsverlauf ähnlich ist.
Durch einen Abstrich aus der Nase der Tiere infizierten sie weitere Versuchstiere, damit sich die Vieren unter natürlichen Umständen verändern konnten. Nach einer kurzen Zeit untersuchten sie das Virus dann erneut. So fanden sie neben den drei ursprünglichen Erbgutveränderungen weitere Mutationen. Dadurch konnte sich das Virus noch besser verbreiten.
Fünf Mutationen reichen aus
In einer weiteren Testreihe fanden sie auch heraus, dass das Virus jetzt auch durch die Luft übertragbar war, in dem sie gesunde Frettchen neben die infizierten Versuchstiere setzten. Die meisten gesunden Tiere waren nach kurzer Zeit mit dem Virus infiziert. Sie stellten fest, dass fünf Mutationen ausreichten, damit das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar wird.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit und des Zufalls ist, bis der Virus sich von selbst so verändert, dass er auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist. So fanden andere Forscher tote Vögel, die schon zwei der fünf Mutationen aufwiesen.
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