Die Lungenkrankheit COPD beginnt mit scheinbar harmlosen Symptomen wie Husten und Atemnot – dauerhaft schädigt sie jedoch die Lunge so sehr, dass das Atmen irgendwann kaum mehr möglich ist. Erfahren Sie im Folgenden, wie COPD entsteht und welche Symptome dafür charakteristisch sind.
COPD: Lunge in Not
COPD ist die Abkürzung des englischen Begriffs „chronic obstructive pulmonary disease“ – zu Deutsch „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Sie ist gekennzeichnet durch eine dauerhafte Entzündung der Bronchien, auch chronische Bronchitis genannt. Dadurch leiden die Patienten zunehmend an Atemnot. In einigen Fällen sind zusätzlich die Lungenbläschen betroffen. Diese sorgen normalerweise dafür, dass der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft in das Blut gelangt. Bei Patienten mit COPD gehen die Lungenbläschen zugrunde, wodurch nicht mehr ausreichend Sauerstoff ins Blut abgegeben werden kann: Obwohl sich in der Lunge viel Luft befindet, kommt es zu einem Sauerstoffmangel. Dies wird als Lungenemphysem bezeichnet. Wie genau COPD ausgeprägt ist, also ob entweder die chronische Bronchitis oder ein Lungenemphysem dominiert, ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
So äußert sich COPD
Die Betroffenen leiden unter folgenden Symptomen:
- Husten, häufig mit Auswurf
- Atemnot, vor allem bei körperlicher Betätigung
- Pfeiftöne beim Ausatmen
Viele Patienten gehen mit ihren Symptomen viel zu spät zum Arzt. So bemerken Menschen mit starkem Bewegungsmangel die Krankheit oft erst dann, wenn die Atemnot bereits sogar in Ruhe eintritt. Außerdem leiden manche Raucher an einem frühen Stadium von COPD, ohne dass sie Beschwerden verspüren.
Ursachen: Raucher besonders gefährdet
Je älter man wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken. Der wichtigste Risikofaktor ist jedoch Tabakkonsum: Etwa jeder fünfte Raucher ist irgendwann von der Lungenkrankheit betroffen. Grund dafür: Die Substanzen im Zigarettenrauch hindern den Körper daran, die Atemwege zu reinigen. Dadurch kann sich leicht eine chronische Entzündung entwickeln. Besonders gefährlich wird es für die Lunge, wenn Asthmatiker rauchen. Manche Patienten leiden jedoch an einer COPD, obwohl sie nie Raucher waren. Bei vielen dieser Betroffenen hat eine schwere Atemwegsinfektion in der Kindheit die Lunge dauerhaft beeinträchtigt und somit anfälliger für COPD gemacht. Bestimmte Schadstoffe in der Umwelt, wie Staub oder Gase, sowie eine genetische Veranlagung können ebenfalls eine Rolle bei der Krankheitsentstehung spielen.
Laut dem Lungeninformationsdienst des Deutschen Zentrums für Lungenforschung werden in den nächsten Jahren immer mehr Menschen an COPD erkranken. Die Ursachen: Die Bevölkerung wird älter und die Anzahl der Raucher nimmt zu. Außerdem ist in Entwicklungsländern die Verschmutzung der Atemluft durch das Kochen bei offenem Feuer ein großes Problem.
Diagnose COPD – und jetzt?
Statistisch betrachtet verlieren Patienten mit COPD im Vergleich zu Gesunden einige Jahre an Lebenszeit. Außerdem schränkt die Krankheit die Betroffenen in ihrem Alltag stark ein, da jede körperliche Anstrengung die Lunge vor ihre Grenzen stellt. Ab einem gewissen Stadium benötigen einige Patienten eine Sauerstoffzufuhr über eine Nasenbrille. Häufig kommen weitere ernsthafte Krankheiten hinzu wie etwa Herzprobleme oder eine Osteoporose. Der Grund: Die Betroffenen können wegen ihrer Atemnot nicht mehr viel Sport treiben, was den Körper auf vielfältige Weise schädigt.
Was kann man gegen COPD tun?
Eine Heilung für COPD gibt es nicht, doch mit verschiedenen Therapien kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Besonders wichtig: Die Patienten sollten unbedingt das Rauchen aufhören. Damit dies gelingt, kann eine psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein. Darüber hinaus werden verschiedene Medikamente eingesetzt, die die Lungenfunktion aufrechterhalten sollen. Leichtes körperliches Training in speziellen Lungensportgruppen stärkt zudem die körperliche Fitness. Bei einigen wenigen Patienten wird ein Teil der Lunge operativ entfernt, sodass das verbleibende gesunde Gewebe seiner Funktion besser nachgehen kann. Als letzter Behandlungsschritt kommt eine Lungentransplantation in Frage.
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