2019 breitet sich das sogenannte Hantavirus in diversen Regionen Deutschlands rasant aus. Die Übertragung des Erregers auf Menschen erfolgt durch den Kot, Speichel oder Urin von Rötelmäusen. Laut dem Robert-Koch-Institut wurden schon mehr als 460 Fälle registriert. Der Hantavirus äußert sich durch grippeähnliche Symptome. Mithilfe von einigen wertvollen Tipps können Sie sich und Ihre Familie jedoch einfach vor einer Ansteckung schützen.
Infektionszahl in Niederbayern steigt
In einigen Teilen des Landes kommt es zurzeit häufig zu Infektionen mit dem Hantavirus. Die „Passauer Neue Presse“ (PNP) hatte gemeldet, dass es im Zeitraum bis Ende April landesweit insgesamt zu 202 Erkrankungen gekommen war – 2018 waren es im Vergleich nur 62. Im Landkreis Passau wurden bislang sieben Fälle gemeldet, im Landkreis Freyung-Grafenau schon 17. Bayern zählt zur Hantavirus-Region: Unterfranken, Niederbayern und insbesondere der Bayerische Wald sind betroffen.
Ansteckung und Krankheitsbild
Der Erreger wird von infizierten Nagetieren, speziell der Rötelmaus, über den Kot, Speichel oder Urin ausgeschieden und durch die Atemwege oder anhand von Schmierinfektionen an den Menschen weitergegeben. Kontaminierter Staub wird aufgewirbelt und die Erreger auf diese Weise eingeatmet. Um sich zu infizieren ist kein direkter Kontakt mit den Tieren notwendig. Über einen Biss infizierter Nager kann der Virus allerdings auch übertragen werden. Eine Weitergabe von Mensch zu Mensch, über Haustiere oder Vektoren (z.B. Mücken oder Zecken) sei nicht zu befürchten. Gesundheitsexperten zufolge kann man sich gut vor dem Virus schützen.
Hierzulande auftretende Typen des Virus führen meist zu grippeähnlichen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Bauch-, Kopf- und Rückenschmerzen. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten kann es zu einem Blutdruckabfall kommen. Die Krankheit kann auch schwer verlaufen: Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge können Infektionen mit dem Virus in Mitteleuropa die Nierenfunktion stören oder sogar zu akutem Nierenversagen führen. Bei den meisten Betroffenen kommt es allerdings zu keinen oder nur unspezifischen Beschwerden.
So schützen Sie sich
Dem RKI zufolge sollte der Kontakt zu Nagetieren und deren Ausscheidungen gemieden werden und spezielle Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden. Dazu zählt das potenzielle Eindringen von Nagern in den Wohnbereich, sowie die nähere Umgebung, bestmöglich einzuschränken. Gerade in den oben genannten Regionen, sowie in Gebieten mit großen Nagerbeständen, sei dies aktuell ratsam.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) warnt zudem vor Tätigkeiten in Räumen wie Dachboden, Keller, Gartenhaus oder Schuppen, in denen vermehrt Mäuse vorkommen. Auch bei Holz- und Kompostarbeiten im Freien sollte man derzeit besonders achtsam sein. Die Aufwirbelung von Staub bei solchen Arbeiten kann durch vorheriges Befeuchten umgangen werden. Bei einer offensichtlichen Mäuseplage sollten auf jeden Fall Handschuhe und Mundschutz zum Einsatz kommen.
Was meinen Sie?