Viele ältere Menschen in Deutschland haben mit einem Herzleiden zu kämpfen. Die Frage hierbei ist dann Bypass oder Stents. Immer mehr Krankenhäuser entscheiden sich dabei für Stents. Dabei scheinen Stents nicht wirklich besser zu sein als ein Bypass.
Bei dem Verdacht auf ein Herzleiden sollte der Gang zum Arzt lieber früher als später stattfinden. Doch unter Umständen ist nicht jede Operation am Herzen die beste Idee.
Deutlich mehr Stents- Operationen
Hierzulande kommen immer öfter so genannte Stents zum Einsatz, wenn Personen ein Herzleiden haben. Die kleinen Gittergerüste, die die Blutgefäße weiter offen halten sollen, werden im Krankenhaus oder in einer Klinik eingesetzt. Der Einsatz der Stents boomt, doch nun sind bei der gesetzlichen Krankenkasse Barmer GEK Zweifel an den beliebten Herz-Operationen laut geworden.
Der neue Klinikreport belegt jetzt zweifelsfrei, dass im letzten Jahr drei Mal so viele Behandlungen mit Stents mit Medikamenten-Beschichtung durchgeführt worden sind, als noch acht Jahre zuvor, so die gesetzliche Krankenkasse in einer aktuellen Stellungnahme.
Patienten mit Stents müssen öfter therapiert werden
Bei vielen und ungünstig gelegenen Ablagerungen brauchen die meisten Patienten auch heute noch einen Bypass. Doch die Zahl der komplizierten Eingriffe, bei denen der Brustkorb geöffnet werden muss, ist seit dem Jahr 2005 immer weiter zurückgegangen.
Stents sind in der Regel relativ schonend und senken die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene in naher Zukunft wieder behandelt werden müssen. Das haben aktuelle Studien bewiesen.
In der Realität tritt dieser Effekt dann allerdings doch nicht ein. Patienten mit Stents müssen sich stattdessen öfter wider einer Therapie unterziehen, als Menschen mit Bypass. Welche Rolle die Kosten der Eingriffe spielen, ist allerdings noch nicht ganz geklärt.
Junge
25.07.2014 12:26Wenn denn in solchen Berichten und Kommentaren doch ein wenig Fachkenntnis enthalten wäre…
Stents werden nicht bei „Operationen“, sondern mittels Herzkatheter eingesetzt, also ohne den Brustkorb chirurgisch zu öffnen. Von „Operation“ sollte man daher besser nicht sprechen. Das Katheter- Verfahren ist ungleich schonender für Patienten und viel billiger als eine Herzoperation, bei der zumeist Herz- Lungenmaschinen und künstliche Unterkühlung zum Einsatz kommen, also enorm viel Aufwand, der entsprechend teuer ist. Dagegen erscheinen Herzkatheter mit Stent- Anlage geradezu ein Spaziergang, auch finanziell. Somit ist die Klage, es würden zuviele Koronarangiografien (Herzkranzgefäß- Darstellungen mit Katheter; „großer Herzkatheter“) mit Stent durchgeführt, bei gleichzeitigem Absinken der Herz-Ops etwas seltsam. Das ist ja gerade die Hoffnung, in vielen Fällen die riskante, teure Herz- Operation zu vermeiden!