Viele Leichtathleten fiebern schon jetzt dem 100 Meter- Sprint- Finale entgegen. Doch welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit man eine ähnlich schnelle Zeit läuft wie Usain Bold bei seinem Weltrekord in Berlin. Im diesem Jahr liegen die Chancen für einen neuen Weltrekord bei 30 Prozent, wie Wissenschaftler errechnet haben.
Am heutigen Freitag beginnt die Leichtathletik bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Die beliebteste Disziplin stellt dabei wohl die 100 Meter da. Vor gut vier Jahren gewann der Jamaikaner Usain Bold die 100 wie auch 200 Meter. Wissenschaftler haben untersucht welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit man eine ähnlich schnelle Zeit läuft wie der Jamaikaner.
Der Jamaikaner Usain Bold hält den Weltrekord über 100 Meter. Er lief die Strecke in 9,58 Sekunden und schaffte dabei eine Höchstgeschwindigkeit von 44,7 km/h. Doch welche Voraussetzungen dafür geschaffen sein müssen, wurde in jüngster Vergangenheit von französischen Wissenschaftlern im Rahmen einer Studie herausgefunden.
Kraft entscheidend
Dazu untersuchten die französischen Forscher 13 Probanden. Einer von ihnen der Europameister über 100 Meter aus dem Jahr 2010, Christophe Lemaitre. Er ist im Übrigen auch bis heute der einzige Weiße der die 100 Meter unter 10 Sekunden lief. Seine Bestmarke beträgt über 100 Meter 9,92 Sekunden.
In ihrer Studie fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich eine hohe Schrittfrequenz positiv auf die Endzeit über 100 Meter auswirkt, langer Bodenkontakt ist hingegen eher hinderlich für eine gute Endzeit. Entscheidend ist bei der 100 Meterdistanz auch ein hoher Wert der maximalen wie auch durchschnittlichen Kraft und auch die Fähigkeit, den Kraftaufwand in horizontale Geschwindigkeit umzusetzen, so die Forscher.
Bolds Weltrekord erst für 2028 vorausgesagt

Der Body- Maas- Index und das Verhältnis von Beinlänger zu Körpergröße spielen hingegen keine große Rolle. Aber auch eine genetische Grundausstattung gehört zweifellos zu den Grundvoraussetzungen um einer der besten Sprinter der Welt zu werden. Eine große Rolle spielt dabei das ACTN3- Gen. Allerdings sind diese Gene ungleich zwischen weißen und farbigen Sportlern verteilt.
Zudem versuchten Wissenschaftler neue Weltrekorde über die 100 Meter vorauszusagen. Im Jahr 1989 stand der Weltrekord noch bei 9,92 Sekunden. Zwei kanadische Wissenschaftler sagen einen Weltrekord von 9,58 Sekunden voraus. Bei der Berechnung flossen mehr als 40 Faktoren in die Berechnung mit ein. Vorausgesagt wurde der Weltrekord für 2028. Usain Bold gelang dieser Fabelweltrekord aber bereits bei der Leichtathletik WM in Berlin im Jahr 2009.
Finale am 5 August
Doch durch diese falsche Voraussage lässt sich die Wissenschaft offensichtlich nicht entmutigen. So wird es laut den Wissenschaftlern bei den Olympischen Spielen in London wohl keinen neuen Weltrekord über 100 Meter geben. So liegen die Chancen für einen neuen Weltrekord bei 30 Prozent. Die Siegerzeit soll rechnerisch bei 9,63 Sekunden liegen. Allerdings kann zu Abweichungen von 0,13 Sekunden kommen.
Mit einer Zeit von 9,50 Sekunden wird laut der Wissenschaft erst im Jahre 2020 zu rechnen sein. Im Frühjahr hatte Bold aber in einem Interview betont, er könne sich vorstellen auch eine Zeit um 9,40 Sekunden zu laufen. Allerdings fühlt er sich im Moment nur zu 95 Prozent fit. Schuld sollen Rückenprobleme sein. Das Finale für den 100 Meter- Sprint ist für den 5 August angesetzt.
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