Nach dem Vorschlag der AOK Rheinland/ Hamburg den Zertifikate- Handel auch im Gesundheitssystem einzuführen, regt sich nun Widerstand innerhalb der AOK gegen dieses Vorhaben.
Erst in dieser Woche hatten wir darüber berichtet, dass die AOK ein Zertifikate- System im Gesundheitswesen einführen will, um damit überflüssige Operationen und Kosten zu vermeiden. Doch offensichtlich teilen nicht alle Krankenkassen der AOK dieser Meinung. Die AOK Baden- Württemberg sprach sich am Donnerstag dieser Woche gegen diesen Vorschlag aus.
In einer Erklärung lehnte die Krankenkasse den Vorschlag des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen strikt ab, durch Zertifikate- Handel unnötige Operationen vermeiden zu wollen. Wie der Chef der Krankenkasse, Christopher Hermann in einem Interview erklärte, würde ein Zertifikate- Handel keine überflüssigen Operationen verhindern, sondern vielmehr noch mehr Bürokratie schaffen.
Stark gestiegene Operationen

Die AOK Rheinland/ Hamburg hatte in dieser Woche den Vorschlag unterbreitet, unnötige Hüft- und Knieoperationen durch einen Zertifikate- Handel vermeiden zu wollen. Dabei sollen die Kliniken eine begrenzte Anzahl von Zertifikaten erhalten, die zu einer Operation berichtigen. Hat die Klinik die Zertifikate aufgebracht, muss das Krankenhaus weitere Zertifikate bei anderen Kliniken erwerben, die ihre Zertifikate nicht ausschöpfen.
Daraufhin hatte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen angekündigt, den Vorschlag der AOK prüfen zu wollen. Hintergrund sind die stark gestiegen Operationen in den vergangenen Jahren. Seit dem Jahr 2003 sind zum Beispiel Knieoperationen um 51 Prozent und Hüftoperationen um 18 Prozent gestiegen. Die Krankenkassen werfen den Kliniken vor aus wirtschaftlichen und nicht aus medizinischen Gründen zu operieren.
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