Jedes Jahr kommen neue Medikamente gegen schwere Krankheiten auf dem Markt. Ein Gremium testet regelmäßig diese Medikamente, da die Pharmaunternehmen mit zusätzlichen Nutzen werben. Doch nicht alle Medikamente halten was sie versprechen.
Beinahe jedes Jahr kommen neue Medikamente gegen schwere Krankheiten auf den Markt. Die Pharmaunternehmen versprechen den Patienten bessere Hilfe, was nach offizieller Prüfung in vielen Fällen stimmt, doch bei weitem nicht in allen Fällen.
Dies geht aus einer aktuellen Bilanz des Gemeinsamen Bundesausschusses, dem höchsten Gremiums im deutschen Gesundheitswesen hervor, die offensichtlich der „Deutschen Presse- Agentur“ in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin vorliegt.
20 Prozent mit beträchtlichen Mehreffeckt
Der Bilanz zufolge haben 65 Prozent der getesteten Medikamente gegen Bluthochdruck, Krebs, Diabetes und weiterer Leiden einen quasi amtlich belegten zusätzlichen Nutzen im Vergleich zum Vorgängermedikament. Auch fällt der Zusatznutzen messbar aus, allerdings verschwindend gering.
Einen wirklich beträchtlichen Zusatznutzen bescheinigten die Prüfer gerade mal 20 Prozent der getesteten Medikamente. In der Zwischenzeit wurden 37 Medikamente durch Prüfer bewertet. Die Bewertung wurde vorgeschrieben, durch die im Jahr 2011 in Kraft getretene Pharmareform AMNOG.
Bewertungen sind fair
Der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses, Josef Hecken, erklärte am Freitag dieser Woche in einer Stellungnahme: „Nun zeige sich, dass die Bewertungen seines Gremium fair seien“.
Die zuständige Geschäftsführerin des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller, Birgit Fischer, erklärte hingegen, durch die Bewertungen das Gremium komme die Versorgung mit innovativen Medikamenten in der Realität nur noch bei Wenigen an. Sie warnte zudem davor, dass weniger Patienten als in anderen Ländern von den neuen Arzneimitteltherapien profitieren würden.
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