Bislang sind der Forschung sieben Typen des Coronavirus bekannt. Neu hinzu kommt jedoch nun eine Entdeckung aus Malaysia, die eine bei Hunden vorkommende Art identifiziert hat. Diese ist deshalb so gefährlich, weil auch eine Übertragung auf den Menschen möglich ist. Erste Infektionen konnten bereits nachgewiesen werden und deuten auf eine Beteiligung der Lunge hin. Damit steigt auch die Sorge um eine weitere Pandemie, die durch dieses neuartige Coronavirus ausgelöst werden könnte.
Ursprung in Malaysia
Die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtete die vergangenen Tage darüber, dass Forscher einen neuen Typ des Coronavirus entdeckt haben, das ebenfalls den Menschen befallen kann. In der dazu veröffentlichten Studie wird außerdem berichtet, dass das neuartige Coronavirus bereits in den Jahren 2017 und 2018 bei Krankenhauspatienten gefunden wurde. Einige dieser Fälle mussten wegen den darauffolgenden Lungenentzündungen zudem intensivmedizinisch behandelt werden. Das ließ Vermutungen offen, ob das Virus für diese Art der Erkrankung ursächlich sei.
Hunde als Infektionsquelle ausgemacht
Um dem nachzugehen wurden Blutproben von 301 Patienten genommen, die in einem Krankenhaus im Osten von Malaysia stationär behandelt wurden. Die Betroffenen litten zudem an einer mysteriösen Lungenentzündung, deren Ursprung zunächst unklar war. Bei acht Proben, die vorwiegend von Kindern unter fünf Jahren stammten, zeigte sich ein positives Ergebnis auf eine Variante des Coronavirus, die auch bei Hunden vorkommt. Die Forschenden ließen zusätzlich eine Genomsequenzierung durchführen, um weitere Möglichkeiten auszuschließen. Das Ergebnis: CCoV-HuPn-2018 wurde erstmals entdeckt – eine bis dato noch nie nachgewiesene Virenunterart.
Virus passt sich erneut an den Menschen an
Zudem gibt es Gemeinsamkeiten zu anderen Coronaviren, die schon bei Katzen und Schweinen vorgekommen sind. Die größte Ähnlichkeit besteht allerdings mit bereits bekannten Virenarten, die auch Hunde befallen können. Der neue Virusstamm trägt aber weiters eine genetische Mutation in sich, die so noch nicht bei Hunde-Coronaviren gefunden wurde – dafür aber in den Virenstämmen von SARS-CoV und SARS-CoV-2. Damit zeigt sich eine erfolgte Anpassung an den menschlichen Organismus, ähnlich wie es bei den anderen zwei Virenarten erfolgt ist.
Gefahr durch neues Coronavirus weiterhin unklar
Der eigentliche Ursprung des Coronavirus SARS-CoV-2, welches an der aktuellen Pandemie Schuld trägt, bleibt weiterhin aber im Dunklen, so Reuters. Bisherige Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass auch hier vermutlich eine Übertragung von Tier zu Mensch stattgefunden hat, wo es sich dann in Folge weiter ausbreitete. Bei dem neu gefundenen Virus CCoV-HuPn-2018 scheint dies ebenso zu sein. Die Forschenden betonen jedoch, dass noch weitere Untersuchungen notwendig seien, um festzustellen, ob es sich auch von Mensch zu Mensch überträgt – wie ebenfalls bei SARS-CoV-2 der Fall. Zusätzlich müsse noch geklärt werden, ob das Virus Menschen krank machen könnte und ob es für die ausgelösten Lungenentzündungen verantwortlich war. Auch wäre es möglich, dass das Virus sich nur in den Atemwegen der Patienten vermehrte, ohne tatsächlich eine Erkrankung zu verursachen.
Liste an Coronaviren wird immer länger
Damit reiht sich auch die neue Entdeckung in eine lange Schlange an verschiedenen Virenarten ein, die bisher von der Forschung entdeckt wurden. Denn insgesamt gibt es bereits sieben verschiedene Corona-Virenstämme, die beim Menschen Erkrankungen hervorrufen können. Vier davon verursachen nur leichte Beschwerden – etwa in Form von Erkältungssymptomen. Mit den anderen drei Varianten können aber ernstere Erkrankungen einhergehen, die unter den Namen SARS, MERS und Covid-19 bekannt sind. Forscher raten Eltern daher ihre Kinder vorsichtshalber von Hunden fernzuhalten, um ein mögliches Übertragungsrisiko zu minimieren – zumindest bis neue Erkenntnisse die Bedrohlichkeit des Virus einschätzen können.
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