Das Essen mit Gewürzen zu verfeinern hat nicht nur geschmackliche Vorteile, sondern kann sich auch gesundheitlich positiv auswirken. Einer neuen Studie zufolge reduzieren sie Entzündungsmarker im Körper und steigern die Nährstoffaufnahme.
Neue Forschung
Eine randomisierte, kontrollierte Studie der Pennsylvania State University hat ergeben, dass eine Gewürzmischung Entzündungsmarker im Körper senken kann. Die Resultate wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „Journal of Nutrition“ vorgestellt.
Im Rahmen der kleinen Forschungsarbeit wurden zwölf Männer im Alter zwischen 40 und 65 Jahren untersucht. Die Probanden waren von Übergewicht oder Adipositas betroffen und verfügten über mindestens einen Risikofaktor für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Stichprobe wurde genommen, da die demographischen Personengruppen zu einem höheren Risiko für gesundheitsschädliche Ergebnisse neigen.
Durchführung der Studie
Alle Teilnehmer nahmen in zufälliger Reigenfolge an drei verschiedenen Tagen drei Versionen einer Mahlzeit reich an gesättigten Fettsäuren und Kohlenhydraten zu sich. Dabei gab es eine ungewürzte Mahlzeit, eine dezent gewürzte Mahlzeit (zwei Gramm) und eine stark gewürzte Mahlzeit (sechs Gramm). Die Wissenschaftler nahmen vor und nach jeder Mahlzeit Blutproben, um die Entzündungsmarker zu messen.
Darüber hinaus nahmen die Forscher die weißen Blutkörperchen und regten sie an, um die Zellen dazu zu motivieren auf einen Entzündungsreiz zu reagieren. Dieser Vorgang ist mit der Infektionsbekämpfung des Körpers vergleichbar.
Gewürzkombination senkt Entzündungswerte
Das Forschungsteam fokussierte sich bei der Untersuchung auf die Fragestellung, ob sich eine Verbindung von Gewürzen, die Menschen bereits gut bekannt sind und die zusammen Gerichte aufwerten können, positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Die Datenanalyse ergab, dass die Entzündungszytokine nach der stark gewürzten Mahlzeit geringer ausfielen als nach der ungewürzten oder dezent gewürzten Mahlzeit. Die sechs Gramm der stark gewürzten Mahlzeit entsprechen etwa einem Teelöffel bis zu einem Esslöffel, je nachdem wie dehydriert die Gewürze waren.
Um diese Gewürze geht es
Gewürze können dem Essen das gewisse Extra geben und sind der Studie zufolge zugleich eine gute Möglichkeit eine fett- oder kohlenhydratreiche Mahlzeit gesünder zu gestalten. Die Forscher betonen jedoch, dass noch unklar ist, ob nur ein Teil der verwendeten Gewürze für den positiven Effekt verantwortlich ist. Die für die Studie verwendete Gewürzmischung entpuppte sich zumindest als äußerst vorteilhaft. Sie enthielt Basilikum, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Lorbeerblätter, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Thymian, sowie roten und schwarzen Pfeffer.
Entzündungen führen zu diversen Krankheiten
In der Vergangenheit konnten Studien, die die gesundheitlichen Effekte von Gewürzen untersuchten, bereits zeigen, dass Ingwer und Kurkuma stark entzündungshemmend wirken. Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, denn chronische Entzündungen werden mit Krebs, Übergewicht, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
In den letzten Jahren wurde erkannt, dass sich Entzündungswerte nach dem Verzehr eines fett- oder zuckerreichen Gerichts plötzlich erhöhen können. Bislang ist unklar, ob diese kurzen Ausschläge, die als akute Entzündungen bezeichnet werden, zu chronischen Entzündungen führen können. Es wird allerdings vermutet, dass diese Ausbrüche durchaus einen Beitrag zur Entstehung der genannten Krankheiten leisten. Dies gilt dem Forschungsteam zufolge speziell für Personen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit.
Ob bestimmte Gewürze auch bei Kopfschmerzen und Migräne hilfreich sein können, erfahren Sie hier:
Nächste Schritte
Zwar ermittelten die Forscher nicht, welches Gewürz bzw. welche Gewürze der Mischung den Gesundheitsvorteil bewirkten oder wie es genau zu diesem kommt, doch die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Gewürze entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, die Entzündungen durch eine kohlenhydrat- und fettreiche Mahlzeit verringern. Nun sollen weitere Studien folgen, die die Effekte von Gewürzen in der Ernährung über längere Zeiträume und innerhalb einer vielseitigeren Teilnehmergruppe untersuchen.
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