In Deutschland wurde der weltweit erste Impfstoff gegen den Erreger Mininokokken B zugelassen. Er wurde von der Europäischen Zulassungsstelle geprüft. Doch nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten. Der Erreger kann Gehirnhautentzündungen und Blutvergiftungen hervorrufen.
Der Erreger Meningokokken B kann eine schwere Gehirnhautentzündung, auch Meningitis genannt, hervorrufen. Nun gibt es auch in Deutschland eine Impfung gegen den Erreger. Zu den Folgeschäden dieser Erkrankungen zählt unter anderem Blutvergiftung. In besonders schweren Fällen, kann es notwendig sein, dass Gliedmaßen amputiert werden müssen.
Über Impfempfehlung noch nicht entschieden
Bis jetzt gab es allerdings keine Möglichkeit, sich vor Meningitis sich zu schützen. Der neue Impfstoff soll in erster Linie Säuglinge vor der Krankheit schützen, weil sie besonders gefährdet sind. Aber auch Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko.
Der Impfstoff wurde von der Europäischen Zulassungsbehörde (EMA) und dem Paul- Ehrlich- Institut (PEI) überprüft und zugelassen, wie es in einer aktuellen Erklärung heißt. Über eine Impfempfehlung hat das Berliner Robert- Koch Institut allerdings noch nicht abschließend entschieden, wie es am Montag der laufenden Woche weiter hieß.
300 Erkrankungen pro Jahr
Die Impfung ist für Säuglinge ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen. Die Impfung wird im Abstand von vier Wochen zwei Mal wiederholt. Im zweiten Lebensjahr erhalten die Säuglinge dann eine weitere Impfung. Doch nicht alle gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten. Wenn dann wird die Leistung als Zusatzleitung von den Krankenkassen gewährt.
Der Erreger gehört zu den häufigsten Auslösern von Blutvergiftungen und Gehirnhautentzündungen bei Kindern und Jugendlichen. Wie das Berliner Robert- Koch- Institut in einer aktuellen Statistik herausbekam, werden pro Jahr etwa 300 Erkrankungen gemeldet, die vor allem wegen der Schwere der Erkrankung gefürchtet sind.
Jeder fünfte Patient stirbt
Jeder fünfte Patient stirbt an der Erkrankung, jeder Zehnte trägt Behinderungen davon. Zu den Risikogruppen gehören Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, wobei Säuglinge und Kleinkinder am stärksten gefährdet sind.
Der Pharmakonzern Novartis hat den neuen Impfstoff entwickelt. Er wird unter dem Namen Bexsero vermarktet. Es ist auch weltweit der erste Impfstoff dieser Art. Weitere Impfstoffe gab es vorher lediglich gegen Meningokokken A, C, W135 und Y.
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