Seit Beginn der COVID-19-Pandemie kämpft die Menschheit nicht nur gegen lebensgefährliche Viren, sondern auch gegen lästige Kilos an – insbesondere das potentiell gesundheitsgefährdende viszerale Bauchfett bereitet Unzähligen buchstäblich schwerwiegende Probleme.
Erfahren Sie hierzu mehr in Teil 1 – Weg mit dem Speck! Wie Bauchfett als Corona-Depot fungiert
Mehr Fett, mehr Risiko
In weiterer Folge könnte die Verschiebung der Immunzell-Balance in Kombination mit einem erhöhten Anteil an Bauchfett dafür sorgen, an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder bestimmten Krebsarten zu erkranken. Gefäßinnenwände können durch stille Entzündungen des Bauchfetts ebenso Schäden davontragen, die auf längere Sicht zur Risikoerhöhung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Arteriosklerose führen. „Zum anderen ist bei zu viel Bauchfett die Lunge schlechter belüftet, denn sie hat weniger Platz, sich beim Atmen auszudehnen“, so Blüher. Dies führe zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion, die sich wiederum negativ auf den Verlauf von COVID-19 auswirken könnte.
Da sich das von SARS-CoV-2-Viren befallene viszerale Fett eben nicht nur auf die offensichtlichen Fettpölsterchen unter der Bauchdecke beschränkt, sondern auch auf die darin eingebetteten Organe übergehen kann, erhöht sich der US-Studie zufolge möglicherweise das Risiko, auch Monate nach der Genesung noch an Long-COVID-Symptomen zu leiden. Zu bedenken seien hierbei jedoch stets die Begleiterkrankungen von PatientInnen, wie z.B. Diabetes, Bluthochdruck oder Nieren- und Lebererkrankungen, die sowohl negative Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf selbst als auch auf Long COVID haben könnten.
Der Speck muss weg
Bauchfett birgt also Gefahren, sowohl für über- als auch für normalgewichtige Personen. Doch wie wird man die lästigen überschüssigen Energiereserven wieder los? Diäten und das damit korrelierende Zählen von Kalorien ist oftmals nicht zielführend: Sofern man dem Organismus Essen vorenthält, fährt er den Stoffwechsel zwar herunter und verliert somit an Gewicht, sobald man jedoch wieder zu einer „normalen“ Nahrungsmittelaufnahme übergeht, sind die überflüssigen Pfunde rasch wieder zurück. Um dem berühmt berüchtigten Jo-Jo-Effekt zu entgehen, empfiehlt sich eine intensivere Auseinandersetzung mit Lebensmitteln, da Kalorien ebenfalls nicht gleich Kalorien sind.
Eine bunte, vitamin- und eiweißhaltige Ernährung bringt viele Vorteile mit sich: Durch den Konsum von frischem und variantenreichem Obst und Gemüse wird der Körper optimal mit Vitalstoffen, Spurenelementen und Vitaminen versorgt. Zumal die darin enthaltenen Ballaststoffe und pflanzlichen Eiweiße trotz weniger Kalorien schneller und langfristiger satt machen. Vermieden werden sollten hingegen leere Kalorien, wie sie z.B. in stark verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker, Weißmehlprodukten und Softdrinks stecken. Diese Art von Kalorien sind schnell geschluckt, ohne jedoch lange satt zu machen.
Im Namen der Gesundheit!
Weiterhin ist Sport in Form von Ausdauer- und Krafttraining von Vorteil, da dabei nicht nur Kalorien verbraucht, sondern auch Muskeln aufgebaut werden, für deren Erhalt zusätzliche Energie benötigt wird. Muskelmasse verbraucht auch im Ruhezustand nämlich mehr Energie als Körperfett, wodurch der Grundumsatz erhöht und somit quasi während des gemütlichen Liegens auf der Couch abgenommen werden kann. Ausreichend Schlaf ist ebenfalls essentiell, wenn es um die Balance des Körpergewichts geht. Laut dem Verband für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) soll Schlafmangel die Einlagerung von Fett begünstigen, da es dabei zu einem Ungleichgewicht des Sättigungshormones Leptin sowie des appetitsteigernden Hormons Ghrelin kommen soll. Unzureichend Schlaf führt darüber hinaus zur Produktion des Stresshormons Cortisol, welches sich abermals negativ auf die Fettzellen des Bauchraumes auswirkt.
Die Schlüsselrolle beim Verlust von gesundheitsgefährdendem Bauchfett nimmt letztlich die Motivation ein und damit einhergehend der Wille zur Veränderung. Transformation nicht aufgrund von Schönheitsidealen, die sich ohnedies fortlaufend ändern, sondern aufgrund einer verbesserten Lebensqualität, die einem die Angst vor Infektionen und Viren wie SARS-CoV-2 nimmt. Ein schlanker Körper ist nicht automatisch ein gesunder Körper, genauso wenig, wie eine füllige Körperform einen ungesunden Lebensstil symbolisiert – darüber sollte mittlerweile Übereinstimmung herrschen.
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