Krebs ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit. Der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IACR) zufolge erhielten im Jahr 2020 weltweit ca. 18 Millionen Menschen eine Krebsdiagnose. Viele davon starben an ihrer Krankheit oder kämpfen noch immer dagegen an – nur die Wenigsten gelten als geheilt. Doch was ist Krebs eigentlich und warum erkranken immer mehr Menschen daran?
Wenn von Krebs die Rede ist
Eine andere Bezeichnung für Krebs ist die griechische Übersetzung „Karzinom“, welche ebenso häufig verwendet wird. Die Entstehung von Krebs kann unendlich viele Ursachen haben. Bei manchen Krebsarten sind die Ursachen jedoch noch ungeklärt. Wir wissen viel über die bösartigen Zellen, aber einiges ist immer noch nicht ausreichend erforscht – daher existieren zum Thema Krebs aktuell noch viele Fragezeichen.
Seit Mitte des 19.Jahrhunderts wissen wir, dass es sich bei Krebs um das unkontrollierbare Wachstum von Zellen handelt. Die Zellen wuchern und im schlimmsten Fall attackieren sie gesunde Zellen. In einem gesunden Organismus gibt es ein Gleichgewicht zwischen der Zellentstehung und dem Absterben dieser Zellen. Das Wachstum gutartiger Zellen wie Fettgewebe und Muttermale wird nicht als Tumor, Karzinom oder Krebs bezeichnet. Krebs kann grundsätzlich jedes Organ im Körper betreffen.
Unterschiedliche Krebsarten
Krebs entsteht weltweit am häufigsten in der Brust, in der Lunge und in der Prostata. Die Ausbreitung der Zellen wird allerdings durch drei Kennzeichen unterschieden:
- metastasierend: dort entstehen sogenannte Tochtergeschwülste (Metastasen)
- infiltrierend: die bösartigen Zellen wachsen in benachbartes Gewebe ein
- destruierend: benachbartes Gewebe wird zerstört
Die Wahrscheinlichkeit einer Krebsdiagnose nimmt mit dem Alter zu. Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die Symptome der Erkrankung unterscheiden sich genauso häufig, wie die Art des Tumors selbst. Dennoch kann man davon ausgehen, dass beobachtbare Veränderungen im Körper und des eigenen Wohlbefindens Warnsignale sein können und diese in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden sollten.
Neue Technologie für frühere Diagnose
Bei allen Arten der Ausbreitung zählt „umso früher man den Tumor erkennt, desto besser kann man ihn behandeln“. Einem deutsch-dänischen Team gelang es eine Technologie zu entwickeln, die Krebs besser verstehen kann: Die sogenannte „Deep Visual Proteomics“. Wenn man die Morphologie und die Entwicklung der bösen Zellen besser nachvollziehen kann, kann man diese auch besser therapieren, was einen großen Fortschritt zur Bekämpfung von Krebs bedeuten könnte. „Deep Visual Proteomics“ verbindet vier Technologien miteinander, um ein größeres Gesamtbild der Zellen zu kreieren:
- moderne Mikroskopie produziert sogenannte Gewebekarten
- Zellen werden aufgrund ihrer Form, Größe oder Protein-Lokalisierung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) gruppiert
- nach dem Zuordnen der Zellgruppen werden unzählige Proteine mittels ultra-sensitiver Massenspektronomie bestimmt
- diese Analysen erzeugen Proteinkarten, die eine räumliche Auflösung von Proteinen entwickeln
Proteine sind der Schlüssel für die Zellentstehung und -entwicklung, denn ihre korrekte Funktion steuert die Funktionsfähigkeit einer Zelle. Mit dieser genauen Identifikation der Proteine in den Zellen können innerhalb kurzer Zeit und mit geringem Aufwand Mechanismen des Tumors und dessen Entwicklung entlarvt werden. Dadurch werden neue therapeutische und wirkungsvolle Ziele abgeleitet, die maßgeblich zur Heilung der PatientInnen beitragen.
Möglichkeiten der Prävention und Therapie
Je nachdem, um welchen Tumor es sich handelt, gibt es die unterschiedlichsten Therapiemöglichkeiten, beispielsweise Bestrahlung, Chemotherapie oder Stammzell-Transplantation.
Außerdem spielt der gesamte Lebensstil bei der Bekämpfung und Prävention von Tumoren eine große Rolle, weswegen man z.B. unbedingt auf das Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum verzichten sollte, sowie auf eine unausgewogene Ernährung und zu viel Stress.
Was meinen Sie?