Der Brauch des Eisbadens ist in vielen skandinavischen Ländern weit verbreitet. Diese Tradition hat sich nun auch durch Methode des Niederländers Wim Hof in der westlichen Gesellschaft als Trend etabliert und hat viele Menschen mitgerissen und angeregt, diese Mutprobe selbst zu testen. Doch hierbei sind einige wichtige Dinge zu beachten, um sich selbst nicht zu schaden oder gar in Gefahr zu bringen.
Eisbaden für bessere physische und psychische Gesundheit
Beim Eisbaden nimmt man seinen Mut für einige Sekunden oder sogar Minuten zusammen und springt in einen winterlichen See und soll damit etwas Gutes für seine Gesundheit tun. Die Kälte des Wassers sorgt für das Zusammenziehen der Gefäße und das Blut hieraus zentralisiert sich im Inneren des Körpers, um so die Körpertemperatur zu halten und nicht zu unterkühlen. Wenn man nach der Abkühlung schließlich aus dem Wasser kommt, weiten sich die Gefäße wieder. Mit diesem Vorgang wird die Durchblutung der Muskulatur sowie des Körperkerns angeregt. Mit einem ständigen Wechsel zwischen warmen und kalten Temperaturen mobilisiert das Immunsystem seine Kräfte und wird gestärkt. Zudem soll diese Methode einen Anti-Aging-Effekt und eine bessere Regeneration der Muskeln nach dem Sport versprechen. Auch soll dadurch die Kalorienverbrennung angekurbelt und vorhandene Schmerzen verringert werden.
Der Kälteschock soll zusätzlich durch das Ausschütten von Adrenalin und Endorphinen einen positiven Effekt auf die Psyche haben. Eine finnische Studie aus dem Jahr 2004 belegt eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens durch Eisbaden. Sie untersuchte 49 Winterschwimmer, welche vier Mal wöchentlich schwammen sowie 33 Nichtschwimmer, welche jedoch andere sportliche Aktivitäten betrieben. Nach einer gewissen Zeit verringerte sich bei den Winterschwimmern das Gefühl von Anspannung und Müdigkeit und ihr Erinnerungsvermögen als auch ihre Laune verbesserten sich. Nicht nur ihr Wohlbefinden veränderte sich – sogar Vorerkrankungen wie Rheuma, Asthma oder Fibromyalgie ließen nach. Eine weitere Studie des International Journal of Environmental Research and Public Health gab auch an, dass sich das Herz-Kreislauf-System verbessere und das Eisbaden eine positive Auswirkung auf den Hormonhaushalt, das Immunsystem sowie die Psyche habe.
Risiken des Eisbadens
Trotz aller genannten Vorzüge des Eisbadens ist eine gewisse Vorsicht geboten und eventuell eine Vorabsprache mit dem Arzt empfehlenswert, um gewisse Risiken zu besprechen. Insbesondere Menschen, welche bereits an Vorerkrankungen leiden oder keine Erfahrung haben, sollten sich vorab genauer informieren. Ein stabiles Herz-Kreislauf-System und gut funktionierende Gefäße sind Voraussetzung für ein risikoarmes Badeerlebnis. Denn bei Menschen mit Herzdurchblutungsstörungen kann derart kaltes Wasser zu plötzlichen Gefäßverengungen führen, welche lebensgefährlich enden können. Auch sollte man sich nicht zu lange im eisigen Wasser aufhalten, um Unterkühlungen zu verhindern. Bei Verlassen des Wassers sollte man sich zudem nicht zu schnell stark aufwärmen, sondern langsam den Körper an wärmere Temperaturen gewöhnen, um so Kreislaufbeschwerden zu verhindern.
Man kann also sagen, dass das beliebte Eisbaden durchaus seine gesundheitsfördernden Vorteile bietet, man jedoch gewisse Rahmenbedingungen beachten und zusätzlich über seinen gesundheitlichen Zustand Bescheid wissen sollte, um mögliche gefährliche Risiken zu vermeiden.
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