Nach der vielen Kritik am dualen System der Krankenversicherung, stellte nun eine Diplom- Volkswirt ein ganz neues Konzept vor. Es besteht aus drei Schichten und stellt eine Mischung aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung da.
In der Vergangenheit wurde immer wieder Kritik am derzeitigen System der Krankenversicherung geübt. Einige halten das System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung für überholt. Die Bürgerversicherung halten einige auch nicht für die richtige Alternative. Ein ganz neuer Vorschlag kommt jetzt von einem Münchener Diplom- Volkswirt.
Der Diplom- Volkswirt Dr. Florian Pfister präsentierte sein Konzept vor einigen Tagen auf einer Fortbildung für Zahnärzte in Westerland auf der Insel Sylt. In seinem Konzept dreht sich alles um ein Drei- Schichtsystem, allerdings mit einer einheitlichen Grundversorgung als Basis. Dies stellt somit die erste der drei eben da.
Freiwillige Leistungen zubuchbar
In der zweiten Ebene können die Versicherten dann freiwillige Leistungen, wie zum Beispiel eine Zahnzusatzversicherung abschließen. Des Weiteren sind auch Selbstzahlerleistungen möglich. In diesem Konzept sind allerdings die Grenzen zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung aufgehoben.
Außerdem gäbe es auch in der Grundversorgung einen Kontrahierungszwang mit einer Versicherungspflicht für alle Bürger. Einschlägige Merkmale des Konzeptes sind: Risikoäquivalente Prämien, individuelle Altersrückstellungen, Kostenerstattung, Sozialausgleich und ein einheitliches Vergütungssystem.
Breite Einnahmenbasis
Die Vorteile des Konzepts wären Pfister zufolge fairer, hoher Wettbewerb zwischen den Kassen und minimale Transaktionskosten. Durch die breite Einnahmebasis dieses Konzeptes, sei das neue Modell aus GKV und PKV deutlich nachhaltiger als die gesetzliche Krankenversicherung in ihrer jetzigen Form.
Pfister rechnet mit einer Menge Gegenwehr gegen sein Projekt. So müssten Rentner und Arbeitnehmer im Rentenalter deutlich mehr einzahlen als im Moment, daher schlug er eine mehrstufige Umstellung des Systems vor. Auch sollten in Zukunft einkommensunabhängige Beiträge möglich sein.
Deutliche Beitragserhöhungen unausweichlich
Pfister rechnet auch damit, dass die gesetzliche Krankenversicherung in ihrer aktuellen Form, in absehbarer Zeit deutlich höhere Beiträge verlangen muss, wenn der Leistungskatalog nicht drastisch eingeschränkt wird. Zudem haben die privaten Krankenversicherungen noch immer einen Zulauf, wodurch die gesetzliche Krankenversicherung weiter destabilisiert wird.
Die private Krankenversicherung hält er durch die Kapitaldeckung für nachhaltiger, sie weise aber andere Schwächen, wie zum Beispiel geringe Wettbewerbsintensität auf. In der PKV finde nur ein Preiswettbewerb um Neukunden statt, so der Diplom- Volkswirt.
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