Die Bereitschaft der deutschen Bundesbürger, nach dem Tod ihre Organe zu spenden nimmt von Jahr zu Jahr immer weiter ab. Die Leidtragenden sind dabei die in erster Linie Patienten auf den zahlreichen Wartelisten. Eine neue Kampagne soll jetzt auf ihr schweres Los aufmerksam machen.
Mit mindestens 1200 Plakaten in ganz Deutschland will die Stiftung „Fürs Leben“ auf das Schicksal der Patienten aufmerksam machen, die schon seit längerer Zeit auf ein Spenderorgan warten. Während die deutschen Bürger auf Züge, U- oder S-Bahnen warten, sollen sie mit der Lage von Patienten auf den zahlreichen Wartelisten konfrontiert werden.
11.000 Menschen warten auf ein Spenderorgan
Ziel ist es, das sich mehr Bürger über die Organspende Gedanken machen und einen entsprechenden Spendeausweis ausfüllen. „Ich möchte die Leute wachrütteln und zeigen, was Warten überhaupt bedeutet. Acht Jahre Warten ist etwas anderes als ein paar Minuten Warten auf die U-Bahn“, erklärte Michael Stapf in einer aktuellen Stellungnahme.
Er ist eines der drei Gesichter dieser neuen Kampagne. Seit ungefähr acht Jahren steht der Mann im Alter von 28 Jahren auf der Warteliste für eine Spenderniere. In ganz Deutschland warten ungefähr 11.000 Patienten auf ein geeignetes Organ, teilt die Stiftung „Fürs Leben“ kürzlich mit, die von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gegründet wurde.
Knapp 900 Menschen spendeten nach ihrem Tod ihre Organe
Von Februar bis Juni des laufenden Jahres dauert die neue Kampagne. Anlass dafür gibt auch die immer weiter abfallende Bereitschaft der Deutschen ein Organ zu spenden. Verglichen mit vielen anderen Ländern fiel diese in der Bundesrepublik schon seither deutlich geringer aus – doch seit dem Transplantationsskandal in Deutschland sinkt diese nun noch weiter auf immer neue Tiefststände.
Erst Mitte Januar des laufenden Jahres ging aus den Daten der DSO ein erneuter Negativrekord hervor: Gerade mal noch 876 Deutsche haben im vergangenen Jahr nach dem Tod ihre Organe gespendet.
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