Weißer Tee wird oftmals auch als Kaisertee betitelt, woran sich sein erlesener und traditionsreicher Charakter bereits erahnen lässt. Die Teesorte enthält eine Vielzahl an wertvollen Inhaltsstoffen, die sowohl für Körper als auch Geist gesundheitsfördernd sein sollen. Neben seiner antioxidativen, antiviralen und antibakteriellen Wirkung soll er bei der Fettverbrennung helfen sowie als Mittel zur Krebsprävention eingesetzt werden können. Weißer Tee als Rarität unter den Teesorten – hier präsentieren wir Ihnen das vermeintliche Wunderkraut gegen vielerlei Beschwerden.
Herkunft, Geschichte, Zubereitung
Die Ursprünge des Weißen Tees wurzeln in der Tang-Dynastie, welche auf die Jahre 618 bis 907 n. Chr. datiert werden kann, in der chinesischen Provinz Fujian. Da der Tee ausschließlich in dieser Region im Südosten von China angebaut wird, umhüllt ihn seit jeher eine Aura der Exklusivität, wodurch er besonders am Kaiserhof gern getrunken wurde und ausschließlich der Oberschicht vorbehalten war. Die nach wie vor extrem aufwändige Herstellungsweise des Kaisertees resultiert darin, dass er lediglich 0,2 Prozent der weltweiten Teeproduktion ausmacht.
Weißer Tee wird, genauso wie grüner oder schwarzer Tee, aus den jungen Knospen der Kamelien-Pflanze Camellia sinnensis gewonnen. Aufgrund der unterschiedlichen Fermentation, Verarbeitung sowie Verwendung anderer Bestandteile der Teepflanze, erhalten die diversen Teesorten ihre spezifischen Charakteristika. Die Besonderheit des weißen Tees liegt jedoch darin, dass ausschließlich handgepflückte und ungeöffnete Blattknospen – pro Kilogramm Tee werden etwa 30.000 Knospen benötigt – für die Weiterverarbeitung infrage kommen, die nach dem Pflücken eine schonende Luft- und Lichttrocknung erfahren. Dank dieses originellen Verarbeitungsprozesses oxidieren dabei im Gegensatz zu anderen Teesorten nur zwei Prozent der Teepflanzen, wodurch ihre wertvollen Inhaltsstoffe größtenteils erhalten bleiben und ein besonders zartes Aroma entsteht.
Universaltalent Weißer Tee
Der Kaisertee gilt als ausgesprochen gesund und soll entzündungshemmend, entgiftend sowie antioxidativ wirken. Es wundert daher nicht, dass er als eines der ältesten Heilmittel in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kategorisiert werden kann. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) sind seine positiven Eigenschaften den enthaltenen Polyphenolen, aromatischen Verbindungen auf Pflanzenbasis, zuzuschreiben. Freie Radikale im Körper werden durch diese sekundären Pflanzenstoffe bekämpft und dienen somit als mögliche Präventionsmaßnahme gegen Leiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Zudem soll sein regelmäßiger Konsum das zentrale Nervensystem schützen, Alzheimer sowie Demenz vorbeugen und das Immunsystem unterstützen. Migräne und Kopfschmerzen würden ebenso mittels des Wundertrunks gemildert werden können. Auch der Blutzuckerspiegel und der Blutdruck können von dem besonderen Getränk profitieren, wodurch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle verringert wird.
Weiters dient das Heißgetränk als vorzügliches Depot an Vitaminen und Mineralstoffen. Neben Koffein enthält es nämlich zahlreiche Spurenelemente wie Zink, Eisen, Calcium und Vitamin B. Aufgrund des Koffeingehalts des weißen Tees kann sein Verzehr die Konzentration- bzw. Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern. Da er im Vergleich zu Kaffee oder schwarzem Tee jedoch wesentlich geringere Mengen Koffein enthält, propagieren TeetrinkerInnen immer wieder seine exzellente Bekömmlichkeit. Abnehmwillige können ebenfalls von dem Allrounder profitieren, da er direkt an den Körperzellen wirkt und die Fettspeicherung bei zeitgleicher Anregung des Stoffwechsels hemmen soll.
Die Kehrseite des „Zaubergetränks“
Da weißer Tee in Europa erst im Laufe des 19. Jahrhunderts an Popularität gewann, steht der wissenschaftliche Beleg der angepriesenen positiven Effekte noch aus. Eine Studie aus dem Jahr 2009 konnte jedoch bereits die fettreduzierende Wirkung des Kaisertees nachweisen, ebenso die prophylaktische Wirkung der Polyphenole im Zusammenhang mit Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die knappen Vorkommnisse des Tees sowie seine gesteigerte Nachfrage resultieren in sprunghaften Preisanstiegen. Da wirklich hochwertiger weißer Tee ausschließlich in der chinesischen Provinz Fujian angebaut wird und an nur wenigen Tagen im Jahr von den ohnehin beschränkten Anbauflächen gepflückt werden kann, macht der Kaisertee seinem Namen alle Ehre. Ideale Wetterbedingungen sind eine weitere Voraussetzung für die Gewährleistung einer reichen Ernte, in die ihrerseits wiederum viel Arbeitszeit fließt, da jede einzelne Knospe behutsam von Hand gepflückt werden muss. Ungeachtet dessen sollten anhand der vorangegangenen Ausführungen die Vorteile bzw. gesundheitsfördernden Vorzüge des Heißgetränks sichtbar geworden sein – womit weißer Tee zurecht als gesündester Tee der Welt bezeichnet werden kann.
Was meinen Sie?