Ingwer – eine Wurzel, die aktuell einen Boom erlebt. Zwar wird Ingwer schon seit 5.000 Jahren im asiatischen Raum als Gewürz und Medikament geschätzt, doch auch nach Deutschland wird er immer mehr importiert. Nicht nur als Würze in Gerichten und im Tee ist dieser beliebt, viele zählen auch auf Ingwer, um ihr Immunsystem zu stärken. Hohe Mengen können jedoch vermutlich Nebenwirkungen mit sich bringen: Ist die Wurzel also wirklich empfehlenswert, um dem Körper etwas Gutes zu tun, oder ist das Ganze doch nur eine gefährliche Werbelüge?
Bisher wenig Forschung zu gesundheitlichen Vorteilen
Das Lebensmittel Ingwer gibt es als Pulver, Tee oder als ganze Wurzel im Supermarkt zu kaufen. In vielen Küchen und Restaurants ist es bereits in vielen Gerichten vertreten, doch die Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind noch nicht ausreichend erforscht. Ein Teelöffel roher Ingwer hat laut Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums 1,6 Kalorien, während ein Teelöffel getrocknetes Pulver sechs Kalorien enthält. Ebenfalls beinhaltet Ingwer Vitamine und Mineralstoffe, davon jedoch eine zu geringe Menge, um ausschließlich damit auf die empfohlenen Tageswerte zu kommen.
Einige Untersuchungen zeigen, dass Ingwer bei verschiedenen Arten Übelkeit und Erbrechen hilfreich sein kann, besonders für Schwangere, oder auch bei Menstruationskrämpfen Abhilfe schaffen kann. Ungewiss ist jedoch, ob es bei jeglicher Art von Übelkeit zu denselben Effekten kommt, da die Menge der Studien hier noch nicht ausreicht. In der Vergangenheit wurden ebenfalls einige wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, die durch Ingwer eine Aktivierung der Darmtätigkeit feststellten. Unter anderem wird dadurch das Immunsystem gestärkt und der Blutzucker reguliert, was ebenfalls vor einer Erkrankung mit Diabetes schützen kann.
So hilft die Wurzel gegen Herzerkrankungen
Laut einer Studie, die mehrere Gewürze untersuchte, hat Ingwer gewisse Vorteile, die bei Risikofaktoren gegen Herzerkrankungen helfen. Der Cholesterinspiegel im Blut wird durch Ingwer als Nahrungsergänzungsmittel gesenkt. Außerdem kann der Blutdruck verbessert werden, wenn regelmäßig eine hohe Dosis Ingwer konsumiert wird. Dies verringert das Risiko an einer Herzkrankheit zu erkranken. Bei einer erhöhten Einnahmemenge der Wurzel ist jedoch stets Vorsicht geboten, da es möglicherweise zu Nebenwirkungen kommt, die bislang noch nicht ausreichend erforscht wurden.
Gefährliche Wechselwirkung zwischen Ingwer und Blutverdünnern
Obwohl die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) Ingwer als sicheres Lebensmittel anerkennt, ist die Wurzel weniger gut reguliert als Arzneimittel. Es wurde festgestellt, dass Ingwer mit Medikamenten wie Blutverdünnern interagiert und dadurch Nebenwirkungen auftreten können, die jedoch noch in Untersuchung stehen. Patienten, die Blutverdünner einnehmen, sollten den Verzehr von Ingwer oder Nahrungsergänzungsmitteln mit der Wurzel mit ihrem Arzt besprechen.
Präparate und Verzehr: Das sollten Sie wissen
Ingwerpräparate werden vorwiegend in Form von Konzentraten, Säften oder Kapseln angeboten. Allein im Jahr 2021 wurden laut dem Statistischen Bundesamt 31.600 Tonnen nach Deutschland geliefert, vor allem aus den Produktionsländern China, Indien, Nigeria und Indonesien.
Als Zutat und Gewürz in vielen Gerichten wurde die Pflanze schon im alten Rom und Griechenland verwendet. Wie festgestellt wurde, führt dies nicht nur zu einem besseren Geschmack, sondern auch zu einem verringerten Risiko einer Herzkrankheit. Ebenfalls wird die Wurzel schon seit Langem in der chinesischen Medizin angewendet und es wird immer wieder eine beruhigende Wirkung auf Magen und Darm bestätigt. Außerdem sei Ingwer auch antibakteriell, antioxidativ und schmerzlindernd. Laut dem Ernährungsmediziner Hans Hauner der TU München enthält Ingwer nämlich Polyphenole und Antioxidantien und bietet antientzündliche Effekte. Außerdem konnten auch bereits positive Auswirkungen auf den Zucker- und Fettstoffwechsel festgestellt werden. Jedoch fehlen hier zum aktuellen Zeitpunkt noch zuverlässige Studien, um dazu klare Aussagen und Empfehlungen aussprechen zu können.
Bei schwach ausgeprägten Beschwerden sollte der Konsum von Ingwer keine Nebenwirkungen hervorrufen und kann als natürliches Gewürz das Leben schmackhafter und gesünder gestalten. Sollten Sie Blutverdünner einnehmen oder Ingwer-Präparate konsumieren wollen, sollten Sie vor dem Verzehr Ihren Arzt konsultieren.
Was meinen Sie?