Wenn kein Arzt und kein Medikament mehr helfen kann, brauchen sterbenskranke Kinder und ihre Eltern erst recht viel Unterstützung von außen. Eine extra auf die jungen Patienten ausgerichtete Palliativversorgung soll nun endlich die benötigte Hilfe bringen.
Für sterbenskranke Kinder und Jugendliche wird es in dem deutschen Bundesland Hessen in Zukunft eine flächendeckende Versorgung geben. Ziel der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) ist es, für eine bestmögliche Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität der noch sehr jungen Patienten zu sorgen und die Angehörigen zu Hause zu unterstützen, erklärte die amtierende Geschäftsführerin des Fachverbandes SAPV, Michaela Hach, in einer aktuellen Stellungnahme am gestrigen Mittwoch.
1500 Kinder mit unheilbaren Krankheiten
Die Landesverbände der gesetzlichen Krankenkassen und der Fachverband hatten sich im Vorfeld über die entsprechenden Strukturen und die Finanzierung des Angebotes verständigt.
Die Betreuung eines so jungen Patienten ist natürlich erheblich komplexer als von erwachsenen Patienten, heißt es weiter. Die Versorgungsangebote müssten aus diesem Grund speziell auf die Kinder und Jugendlichen zugeschnitten werden, erklärte die Expertin in einem aktuellen Interview.
In dem Bundesland Hessen leben laut aktuellen Angaben Fachverband im Moment mehr als 1500 Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene mit schweren unheilbaren Krankheiten.
Mehr als 300 von ihnen benötigten schon jetzt eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, da ihre Überlebenschancen trotz aller ärztlichen Versorgung gering seien, erklärte die Expertin. Genau für diese Kinder und Jugendlichen habe es bis zum heutigen Tage kein geeigneten Versorgungs- und Unterstützungsangebot gegeben.
Drei Versorgungspunkte geplant
In dem Land Hessen sind bis zum heutigen Tage mindestens drei Versorgungsgebiete geplant: Das „KinderPalliativTeam Südhessen“ mit Sitz in der Stadt Frankfurt am Main soll die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im südhessischen Bereich gewährleisten.
Das „Palliative Care Team für Kinder und Jugendliche“ in der Stadt Gießen werde für die Versorgung in der mittleren Region von Hessen zuständig sein. Zu Guter Letzt wird sich das „Kinder Palliativ Team Nordhessen“ mit Sitz in der Stadt Kassel um den Norden Hessens kümmern, hieß es zum Abschluss.
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