Da mit fortschreitendem Alter auch die Abwehrkräfte eines Menschen schwinden, sind Senioren für Infektionen besonders anfällig. Laut einem Bericht der ÄrzteZeitung seien jedoch gerade bei älteren Menschen große Impflücken festzustellen. Zwischen 5000 und 10000 Menschen sterben jährlich an den Folgen einer Infektion mit Influenza-Viren.
Senioren und Schwangere besonders gefährdet
Da das Immunsystem bei älteren Menschen nicht mehr so leistungsfähig ist wie in jungen Jahren, ist nicht nur die Ansteckungsgefahr besonders hoch, sondern auch der Verlauf einer Influenza-Erkrankung kann wesentlich schwerer sein als bei jüngeren Menschen.
Daher rät die ständige Impfkommission (STIKO) Menschen über 60 Jahren zu einer Impfung zum Schutz vor Influenza. Aber auch Schwangeren wird zu einer Schutzimpfung gegen Influenza geraten.
So wies Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) darauf hin, dass auch während der Schwangerschaft die Immunabwehr weniger aktiv sei, sodass schwangere Frauen anfälliger für Infektionen seien und auch das Risiko für schwere Verläufe der Grippe steige.
Zudem schütze die Impfung der werdenden Mutter auch deren Kind nach der Geburt.
Robert Koch Institut erwartet heftige Grippesaison
Während die Grippewelle im Vorjahr zu weniger Infektionen führte, da sie erst spät begann und früh endete, könnte die Anzahl der Erkrankungen heuer wesentlich höher ausfallen, mahnt das Robert Koch Institut (RKI) zur Vorsicht.
So rät deshalb der Präsident des RKI, Reinhard Burger: „Um das individuelle Erkrankungsrisiko zu senken, sollten alle Schutzmöglichkeiten gegen Grippe genutzt werden.“
Die Impfung stellt dabei die wichtigste und effektivste Schutzmaßnahme gegen eine Infektion mit Influenza-Viren dar. Da es etwa 10 bis 14 Tage dauert, bis sich der Impfschutz zur Gänze aufgebaut hat, sei der richtige Zeitpunkt für eine Impfung Oktober und November vor dem Beginn der Grippewelle.
Laut Gesundheitswissenschaftlerin Birte Bödeker vom Fachbereich Impfprävention am Robert Koch Institut, könne es aber auch am Anfang und auch noch während der Grippesaison sinnvoll sein, die versäumte Impfung nachzuholen.
Grippeimpfung schützt nicht in jedem Fall
Allerdings schützt auch eine Grippeimpfung nicht in jedem Fall. Ihre Wirksamkeit beträgt bei Erwachsenen zwischen 55 und 70 Prozent, bei Senioren beträgt diese Quote mit etwa 30 bis 50 Prozent noch weniger.
Trotzdem weist Dr. Jan Leidel, Vorsitzender der STIKO, darauf hin, dass die Impfung trotz aller Kritik der beste Schutz sei, der zur Verfügung steht.
Bei Influenza-Viren handelt es sich um Erreger, die höchst wandelbar sind. Die Wirksamkeit der Impfung hängt von vielen Faktoren ab und unterscheidet sich von Jahr zu Jahr.
Daher ist es notwendig, dass jedes Jahr die Impfstoffe an die jeweils veränderten aktuell zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden.
Überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, ist das Risiko, sich mit Influenza zu infizieren besonders hoch. Daher seien laut RKI auch immer wieder Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen von Influenzaerkrankungen und -Ausbrüchen betroffen.
Experten empfehlen daher auch die Erhöhung der Impfquoten nicht nur für Bewohner, sondern auch beim Pflegepersonal.
Was meinen Sie?