Erhält der Körper zu wenig Vitamin B12, werden auf Dauer die Nerven geschädigt – zu den möglichen Konsequenzen zählen unter anderem psychische Probleme wie Depressionen und Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders häufig sind Veganer und ältere Menschen betroffen. Erfahren Sie hier, wie man einen Vitamin-B12-Mangel erkennt und durch die richtige Ernährung verhindert.
Wofür braucht der Körper Vitamin B12?
Vitamin B12 ist essentiell für den Energiestoffwechsel. Außerdem wird es benötigt, um Blutzellen zu produzieren und Nervenhüllen aufzubauen. Da unser Organismus den Nährstoff nicht selbst herstellen kann, muss er durch die Nahrung zugeführt werden. Vitamin-B12-Lieferanten sind tierische Lebensmittel – also Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. In pflanzlichen Lebensmitteln befindet sich das Vitamin hingegen nicht.
Nachdem Vitamin B12 über die Nahrung in den Magen gelangt ist, wird es dort durch die Magensäure und verschiedene Enzyme freigesetzt. Mithilfe von Proteinen gelangt der Nährstoff anschließend in den Dünndarm. Von dort wird er schließlich ins Blut und zu den Nerven weitergeleitet.
Ursachen des Vitamin-B12-Mangels
Vitamin-B12-Mangel ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem: In Deutschland leidet etwa jeder Zehnte darunter – bei den Personen über 65 Jahren sind es sogar 25 Prozent! Besonders gefährdet sind außerdem magersüchtige Patienten und Schwangere. Eine mögliche Ursache für die Mangelerscheinungen ist, dass sich zu viel Magensäure im Verdauungstrakt befindet. Ebenso erhöhen chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn das Risiko, da hierbei Nährstoffe von der Darmwand nicht mehr richtig aufgenommen werden. Auch bei älteren Menschen gelangen häufig nicht mehr ausreichend Vitamine ins Blut, weil der Darm mit steigendem Alter seinen Aufgaben zunehmend schlechter nachgehen kann. Des Weiteren können häufiger Alkoholkonsum oder Medikamente gegen Diabetes zu einem Vitamin-B12-Mangel führen.
So erkennen Sie einen Vitamin-B12-Mangel
In der Leber sind große Mengen an Vitamin B12 gespeichert. Eine geringe Zufuhr des Nährstoffes über die Nahrung macht sich also meist einige Jahre lang nicht bemerkbar – bis verschiedene Beschwerden auftreten, die auf die Mangelerscheinung hinweisen. Mögliche Symptome sind:
- Kribbelndes Gefühl in Armen und Beinen
- Unsicherheit beim Gehen und erhöhte Sturzgefahr
- Schwindel
- Muskelschwäche
- Taubheitsgefühle
- Lähmungen
- Brennende Zunge
- Blutarmut
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Depressionen
Wie wirkt man dem Mangel entgegen?
In erster Linie sollten Betroffene auf die richtige Ernährung achten. Vor allem älteren Menschen wird empfohlen, ausreichend Fleisch, Milchprodukte und Eier zu essen.
Eine frühzeitige Feststellung des Vitamin-B12-Mangels ist wichtig, um dauerhafte Schäden an den Nerven zu verhindern. Die Diagnose erfolgt dabei durch einen Bluttest beim Arzt. Dieser verschreibt womöglich Vitaminpräparate, um den Mangelerscheinungen entgegenzuwirken. Häufig nehmen auch Veganer solche Supplemente zu sich, da für sie tierische Produkte nicht in Frage kommen. Die Nahrungsergänzungsmittel sollte man aber keineswegs eigenmächtig einnehmen, sondern dies zuvor immer mit dem Arzt absprechen. Eine Überdosis Vitamin B12 kann nämlich auch negative Auswirkungen haben – beispielsweise eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs zu erkranken.
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