Wenn man einen geliebten Menschen verliert, ist das ein unglaublicher Schmerz, den man nicht in Worte fassen kann. Lange ging man davon aus, dass dieser Schmerz ausschließlich die Psyche betrifft. Mittlerweile zeigen diverse Forschungen jedoch, dass Trauer durchaus auch körperliche Auswirkungen haben kann.
Wenn das Herz gebrochen ist
Jeder kennt die Metapher „Mein Herz ist gebrochen“. Sie wird gesagt, wenn man sehr enttäuscht wurde oder man jemanden, den man liebt, verloren hat. Der Verlust kann verschiedene Gründe haben, wie z.B. einen Umzug, ein generelles Auseinanderleben oder aber ein Todesfall. Der letzte Grund ist wohl mit Abstand der dramatischste, weil man vollkommen machtlos ist und die verstorbene Person plötzlich nicht mehr auf dieser Welt ist. Dennoch sind die anderen Verluste auch schmerzhaft und nicht zu unterschätzen.
Die bekannte Metapher besagt, dass das Herz kaputt ist und es nicht mehr so funktioniert wie vorher. Was im übertragenen Sinne gemeint war, ist nun erwiesenermaßen ein reales Symptom: Es wird Broken-Heart-Syndrom genannt.
Wie man ein gebrochenes Herz erkennt
Beim Broken-Heart-Syndrom handelt es sich um eine stressbedingte, plötzlich auftretende Herzmuskelerkrankung. Häufig ist es schwer diese symptomatisch von einem Herzinfarkt zu unterscheiden. Folgende Beschwerden können auftreten:
- Atemnot
- Engegefühl in der Brust
- starke Schmerzen in der Brust
- Absinken des Blutdrucks
- beschleunigter Herzschlag
- Schweißausbrüche
- Übelkeit und Erbrechen
- ähnliche Beschwerden wie bei einer Herzschwäche
- es kommt zum Blutstau in der Lunge und venösen Gefäßen, weil das Blut vom Herz nicht mehr richtig gepumpt wird
- entstehende Ödeme in der Lunge und den Beinen
Die Symptome halten in der Regel nicht lange an und die Situation kann sich wieder entspannen – es besteht somit keine akute Lebensgefahr durch das Broken-Heart-Syndrom. Allerdings gibt es einzelne Betroffene, die dauerhafte Herzschäden davon tragen. Bei der Diagnose des Syndroms ist in diesem Fall eine deutliche Verformung des Herzmuskels erkennbar, die mit einer Bewegungsstörung der linken Herzklappe einhergeht. Das Broken-Heart-Syndrom kann somit in wenigen Fällen schwere Folgen haben und sollte nicht unterschätzt werden.
Wie ein gebrochenes Herz wieder heilt
Derzeit gibt es keine einheitliche Behandlung des Broken-Heart-Syndroms. Einige Ärzte versuchen es mit einer medikamentösen Behandlung zur Stärkung des Herzens.
Zusätzlich ist jedoch immer eine psychische Therapie notwendig. Ein Verlust ist schmerzhaft und sollte nicht verdrängt werden: Um zu lernen mit der Trauer umzugehen, gibt es kompetente Unterstützung von psychologischem Fachpersonal und/oder Trauergruppen, die unbedingt in Anspruch genommen werden sollten. Denn selbst wenn keine körperlichen Beschwerden wie beim Broken-Heart-Syndrom eintreten, gehen Trauererscheinungen häufig auf die Psyche und können posttraumatische Belastungsstörungen, Angstzustände und Depressionen auslösen. Grundsätzlich sollte bei großen Belastungen zusätzlicher Stress bestmöglich vermieden werden.
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