• News
    • Company News
  • Krankheit
    • COVID-19
    • Forschung
  • Ratgeber
    • Krankenkassen
    • Politik
  • Ernährung
  • DoktorWeigl.de
HealthNews
HealthNews
  • News
    • Company News
  • Krankheit
    • COVID-19
    • Forschung
  • Ratgeber
    • Krankenkassen
    • Politik
  • Ernährung
  • DoktorWeigl.de
ForschungKrankheitenMedikamenteNewsPolitik

Alternativer Drogen- und Suchtbericht: Experten fordern drastische Veränderungen der Politik

von Adriana Schellander Posted on 18.07.2021 12:5316.07.2021 18:20

Industrie vor Gesundheit – so lautet der zentrale Vorwurf, den Frankfurter Suchtforscher in ihrem aktuellen Bericht äußern. Die Experten kritisieren die vorherrschende Drogenpolitik sowie fehlende Präventionsmaßnahmen aufs Schärfste. Gleichzeitig präsentieren sie konstruktive Alternativmöglichkeiten.

Verheerende Kontrollpolitik

Der Hauptkritikpunkt betrifft Deutschlands Alkohol- und Tabakkontrollpolitik. Diese würde sich zulasten der öffentlichen Gesundheit stark an industriellen Maßnahmen orientieren. Die Auswirkungen dieser Politik spiegeln sich im Handel wider. Seit 2010 sinkt der Preis alkoholischer Getränke fast jedes Jahr – mit fatalen gesundheitlichen Folgen: pro Jahr sterben 74.000 Menschen an Alkohol. Dem Bericht zufolge hätten zahlreiche Krankheits- und Todesfälle durch eine gesundheitsfördernde Besteuerungspolitik vermieden werden können. Um eine bessere Regulierung des Alkoholkonsums zu erreichen, fordern die Forscher einen Mindestpreis für alkoholische Getränke. Außerdem wird die Tabakprävention stark angeprangert – der Staat würde zwar Tabakprodukte ausreichend besteuern, jedoch die Einnahmen kaum in präventive Maßnahmen investieren. Auch hier verzeichnet Deutschland einen traurigen Rekord: 127.000 Menschen sterben jährlich an tabakbedingten Erkrankungen, 97 Milliarden Euro fließen in die Behandlung von Folgeerkrankungen.

Kriminalisierung ist kontraproduktiv

Die aktuelle Drogenprävention durch Strafverfolgung sei laut Dirk Schäffer, Drogenreferent der Deutschen Aidshilfe, der falsche Weg: „Solange man den Erwerb und Besitz von Drogen zum Eigengebrauch mit dem Strafrecht ahndet, werden damit unweigerlich die Erfolge von Beratung, Behandlung und Schadensminderung konterkariert.“ Viel sinnvoller sei es, den Fokus auf die vermehrte Ausbildung von Medizinern im Suchtmittelbereich zu legen und ausreichend Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten. Damit eine effiziente Therapie Suchtkranker sichergestellt werden kann, bedarf es einer intensiven Kooperation zwischen Ärzten, Beratungsstellen und Betroffenen.

Weniger Drogentote durch Naloxon

Das Institut für Suchtforschung befürwortet den vermehrten Einsatz des Notfallmedikaments Naloxon. Hierbei handelt es sich um ein leicht anzuwendendes Medikament in Form eines Nasensprays, das die atemlähmende Wirkung gewisser Suchtsubstanzen wie Heroin oder Methadon außer Kraft setzen kann. Ziel sei es, Mitarbeiter in Aids- und Drogenhilfsanstalten für die lebensrettende Wirkung des Medikamentes zu sensibilisieren, damit diese Drogenkonsumenten über den korrekten Gebrauch aufklären können.

Gezielte Unterstützung für Opioidabhängige

Nur die Hälfte aller in Deutschland lebenden Opioidabhängigen erhält derzeit eine Substitutionsbehandlung. Bei einer solchen Therapie bekommen Betroffene Ersatzsubstanzen, mithilfe derer der Weg zur Abstinenz erleichtert oder der Gesundheitszustand langfristig verbessert werden kann. Eine Kampagne der deutschen Aidshilfe soll dies nun ändern: Ihr Ziel ist es, bestehende Angebote zu erweitern, um die Lebensqualität zahlreicher Suchtmittelkonsumenten zu steigern und ihnen einen strukturierten Alltag zu ermöglichen. Um Suchtpraxen zu entlasten und mehr Patienten eine Betreuung zu ermöglichen, fordert die Kampagne einen leichteren Zugang zu Substituten in Apotheken sowie die Verbreitung telemedizinischer Beratungsangebote. Die Autoren des Berichts setzen sich außerdem für die Ausbreitung sogenannter „Drug-Checkings“ ein. Hierbei wird Suchtmittelkonsumenten die Möglichkeit gegeben, die Inhaltsstoffe von Drogen genau analysieren zu lassen. Auf diese Art und Weise sollten Vergiftungen und Überdosierungen vermieden und die Reflexion des eigenen Konsumverhaltens angeregt werden.

Alternativer Drogen- und Suchtbericht: Experten fordern drastische Veränderungen der Politik

Vorheriger Artikel

Erste verlässliche Diagnosemethode für Schleudertraumata entdeckt
Alternativer Drogen- und Suchtbericht: Experten fordern drastische Veränderungen der Politik

Nächster Artikel

Diabetes: Drohen bald Versorgungsengpässe?
Auch interessant
Schwerwiegende Langzeitfolgen von Corona bei Kindern festgestellt
Schwerwiegende Langzeitfolgen von Corona bei Kindern festgestellt
Posted on 12.02.2021 12:2012.02.2021 17:41
Ultraschalltherapie: Neue Einsatzbereiche entdeckt
Ultraschalltherapie: Neue Einsatzbereiche entdeckt
Posted on 27.08.2021 05:0626.08.2021 08:15
Faszinierende Krebs-Forschung: Warum Bakterien zu Darmtumoren führen
Faszinierende Krebs-Forschung: Warum Bakterien zu Darmtumoren führen
Posted on 04.11.2022 05:3303.11.2022 12:04
Diese Gemüseart wirkt Frühgeburten entgegen
Diese Gemüseart wirkt Frühgeburten entgegen
Posted on 24.04.2020 06:5829.06.2020 15:10
Kann ein Mundschutz eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern?
Kann ein Mundschutz eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern?
Posted on 28.01.2020 15:3929.06.2020 15:11
Blutzucker senken mit Zimt?
Blutzucker senken mit Zimt?
Posted on 30.12.2020 16:56

Was meinen Sie? Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

No Comments Yet.

powered by Symptoma.de | Datenschutz | Impressum