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Adipositas: Wie überschüssige Pfunde Autoimmunerkrankungen begünstigen

von Laura Pfundner Posted on 20.04.2023 17:2218.04.2023 11:16

Die Europäische Union steht vor einer Herausforderung: die Population wird zunehmend dicker und damit gehen sämtliche gesundheitliche Probleme einher. In einem Bericht aus dem Jahr 2022 teilt die WHO mit, dass eines von drei Kindern im Schulalter, einer von vier Jugendlichen und beinahe sechzig Prozent der europäischen Erwachsenen übergewichtig oder sogar adipös sind. Ein italienischer Forscher ist nun überzeugt, dass ein hohes Gewicht auch die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigt.

Lange Liste an Folgeerkrankungen

Übergewicht ist ein komplexes Krankheitsbild, das sich aus verschiedensten Faktoren zusammensetzt und als Hauptrisikofaktor für nicht-übertragbare Erkrankungen gilt. Neben negativen Auswirkungen auf die Muskulatur und das Skelett ist auch die Wahrscheinlichkeit für kardiovaskuläre Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck sowie Typ-2-Diabetes erhöht. Des Weiteren begünstigt ein zu hohes Körpergewicht auch die Entstehung von mindestens dreizehn verschiedenen Krebstypen, darunter Brust-, Leber-, Nieren-, Eierstock- und Dickdarmkrebs.

Mehr als nur Ernährung

Grundsätzlich entsteht Übergewicht durch eine positive Energiebilanz, das heißt dem Körper wird über die Nahrung mehr Energie zugeführt als er verbraucht. Oft handelt es sich um mehrere Aspekte, die dabei zusammenspielen:

  • Genetische Veranlagung
  • Ernährungsweise
  • Zu wenig sportliche Betätigung
  • Psychosoziale Faktoren
  • Einnahme von Medikamenten
  • Andere Grunderkrankungen

In einer aktuellen Studie konnte nun gezeigt werden, dass Übergewicht womöglich auch einen Einfluss auf die Entstehung von Autoimmunerkrankungen hat.

Entzündungen nehmen Überhand

Der Immunologe Giuseppe Matarese von der Universität Neapel kam in seinen Untersuchungen zu dem Schluss, dass durch Überernährung das Gleichgewicht zwischen entzündlichen und antientzündlichen Vorgängen im Immunsystem gestört werden kann. Das würde zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beitragen und sei laut ihm der entscheidendste Grund für deren Zunahme, die zeitgleich mit der Adipositaswelle auftritt.

Professor Matarese untersucht bereits seit fünfzehn Jahren die Grundlagen der Immunabwehr und konzentriert sich dabei auf die Rolle der sogenannten regulatorischen T-Zellen. Diese gelten als wichtige Regulatoren des menschlichen Immunsystems und sorgen dafür, Entzündungsreaktionen im Zaum zu halten. Durch ihre Funktion wird auch die Entstehung von Autoimmunerkrankungen verhindert, was bei übergewichtigen Personen oft nicht mehr funktioniert.

Risikofaktor Übergewicht in der Kindheit

In der Wissenschaft gibt es Anhaltspunkte, die vermuten lassen, dass übergewichtige Kinder und Jugendliche ein erhöhtes Risiko aufweisen an Multipler Sklerose oder Typ-1-Diabetes zu erkranken. Es handelt sich bei beiden Krankheiten sicher nicht um den einzigen Auslöser, aber Übergewicht scheint schon Jahre vor deren Ausbruch einen Einfluss zu haben. Bei schwer übergewichtigen Kindern sei das Risiko im Jugendalter eine Multiple Sklerose zu entwickeln um 1,6- bis 1,9-Mal höher als bei normalgewichtigen Gleichaltrigen.

Wie Fettgewebe Entzündungen fördert

Für den Professor der Universität Neapel ist es denkbar, dass eine Überaktivierung des mTOR-Signalweges in den Abwehrzellen eine Rolle in dieser Problematik spielt. Das Protein mTOR kommt in allen Säugetieren vor und bindet indirekt an das immununterdrückende Rapamycin. Zu den wichtigsten Aufgaben von mTOR gehört die Steuerung verschiedenster Stoffwechselwege, die am Energiehaushalt und an der Sauerstoffkonzentration der Zelle beteiligt sind. Außerdem ist das Enzym auch wichtig für den Zellwachstum und den Zellzyklus. Diese Überaktivierung könnte laut Matarese unter anderem durch das Hormon Leptin, das vom Fettgewebe freigesetzt wird, zustandekommen, denn Leptin und andere Zytokine fördern Entzündungsreaktionen im Organismus von Übergewichtigen.

Insulin als Treiber

Die mTOR-Signalkaskade in den Immunzellen könnte ebenso durch Insulin und den insulinähnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) aktiviert werden. Dies führt dann zu einer Zunahme entzündungsfördernder Zellen und einer Abnahme der regulatorischen T-Zellen. Das Ergebnis: die Bildung von Autoantikörpern steigt und die Wahrscheinlichkeit für Autoimmunerkrankungen wird erhöht.

Die wahrscheinlich effektivste Methode, Autoimmunerkrankungen zu verhindern, wäre eine Kalorienrestriktion, also eine verringerte Energieaufnahme über die Ernährung. Laut Matarese kann durch „Pseudo-Starvation“ (Pseudo-Hungern) eine ähnliche Wirksamkeit erzielt werden. Diese wird durch die Gabe des mTOR-Inhibitors Rapamycin oder durch Diabetesmedikamente erzielt. Dennoch sind aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl seiner Studie noch weitere Untersuchungen nötig, damit dieses Wissen in Zukunft eventuell in Therapieempfehlungen einfließen kann.

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