Der ADAC hat die Wasserqualität von 60 Badeseen in Deutschland genauer unter die Lupe genommen. Dabei kamen die Tester zu einem durchwachsenen Ergebnis. Von der besten Note bis zur zweitschlechtesten Note war alles dabei.
Langsam aber sicher hält der Sommer Einzug in Deutschland. Besonders Kinder möchten dann an einen umliegenden See. Doch viele Seen in Deutschland bergen Gesundheitsgefahren an Ufer- und Planschbereichen, wie jetzt der deutsche Automobilclub ADAC mitteilte, der 60 Seen in Deutschland untersucht hat.
An jedem fünften See fanden die Tester eine hohe Konzentration an Keimen im flachen Wasser. Die hohe Keimbelastung resultiert aus Kot von Vögeln und anderen Tieren, wie der ADAC am Freitag in München mitteilte. Auch die Grenzwerte vom Umweltbundesamt für Badeseen werden oft überschritten, wie es weiter hieß.
60 Wasserproben entnommen
Allerdings wurden 16 der 60 Wasserproben bereits im Sommer des vergangenen Jahres entnommen. Eine betroffene Behörde setzte sich bereits zur Wehr und sprach von Rufschädigung und verwies im gleichen Atemzug auf gute Bewertungen durch die Behörden. Die schlechteste Bewertung bekam das Stadtbad Horn in Gaienhofen am Bodensee. Das Bad bekam vom ADAC die Note „Mangelhaft“.
Wie der Automobilclub erklärte, wurde im Wasser eine sehr hohe Konzentration von Intestinalen Enterokokken gemessen. So eine hohe Konzentration ist besonders gefährlich für Kinder und kann auch Infektionen auslösen. Testsieger wurde hingegen mit der Note „Sehr gut“ der Badestrand vor dem Campingplatz Godau am Großen Plöner See.
12 Mal Testnote „Sehr gut“
Auch zwölf weitere Seen konnten mit der Note „Sehr gut“ ausgezeichnet werden. 19 getestete Seen erhielten die Note „gut“.15 Mal vergab der Münchener Automobilclub die Note „ausreichend“. Allerdings erhielten auch 12 Seen der zweitschlechtesten Note „Bedenklich“.
Die Gemeinde Gaienhofen wehrte sich hingegen gegen die schlechte Bewertung, immer hin hätte die Gemeinde am selben Tag wie der ADAC eine Probe entnommen und das Gesundheitsamt hätte dem Bad eine gute Wasserqualität bescheinigt. Allerdings entnahm die Gemeinde die Wasserprobe aus dem tiefen Wasser und der ADAC bewusst aus dem flachen Wasser, wo sich die Kinder aufhalten.
Messungen während der Badesaison ausweiten
Der ADAC forderte auch die Betreiber der Badeseen auf, die Seen regelmäßig und gründlich zu reinigen. Außerdem sollten während der Badesaison die Messungen auch in kürzeren Abständen erfolgen und auf die Ufernähe ausgeweitet werden. Sollte ein Grenzwert überschritten werden, gibt es für den ADAC nur eine Konsequenz: Ein sofortiges Badeverbot.
In den Bundesländern Nordrhein- Westfalen, Bayern und Baden- Württemberg ist dies allerdings etwas schwierig, weil die Grenzen vom Umweltbundesamt hier noch keine Anwendung finden.
Was meinen Sie?