Geschätzt jede vierte Person über fünfzig leidet in Deutschland an Knochenschwund (Osteoporose). Diabetes mellitus kann den Knochenabbau zusätzlich beschleunigen und damit Osteoporose begünstigen. Durch ausreichende Bewegung und Vitamin-D-Zufuhr kann das Risiko für Osteoporose und damit auch Knochenbrüche verringert werden.
Osteoporose vorbeugen durch Bewegung
Osteoporose erhöht die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche bei Stürzen. Dies ist gerade bei älteren Menschen ein Problem. Denn ein Oberschenkelhalsbruch kann etwa zu Immobilität, einer Lungenentzündung oder im schlimmsten Fall einer Langzeitbehinderung führen. Zudem kommt der Risikofaktor Diabetes hinzu: Studien zeigen, dass Diabetes mellitus den Knochenabbau beschleunigen und infolgedessen Knochenbrüche begünstigen kann. Das sei vor allem problematisch, wenn sich Menschen mit Diabetes wenig bewegen und zudem einen „instabil eingestellten Stoffwechsel mit hohen Glukosespiegeln“ aufweisen, so Professor Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim.
Daher rät er besonders älteren Personen und Diabetikern, das derzeitige milde Wetter für Spaziergänge, Radfahren und sonstige Aktivitäten zu nutzen. Gerade während des Lockdowns sei es wichtig, sich vermehrt aktiv an der frischen Luft zu betätigen und dabei Sonne zu tanken. Regelmäßige Bewegung draußen wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus und senkt nicht nur das Risiko für Knochenbrüche, sondern auch für Depressionen und sogar Krebserkrankungen. Zudem stärkt sie das Immunsystem und kann Demenz vorbeugen beziehungsweise die Neurodegeneration verzögern.
Vitamin-D-Speicher auffüllen
Neben Bewegungsmangel gilt auch fehlendes Vitamin D als einer der Hauptgründe für Osteoporose. Das Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist, kann unser Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen. Vitamin D stärkt die Knochen, indem es dafür sorgt, dass Kalzium aus der Nahrung leichter über den Darm aufgenommen und in den Knochen eingelagert wird. „Deshalb empfehlen wir besonders auch älteren Menschen mit Diabetes, jetzt mit zunehmendem Tageslicht und steigenden Temperaturen wieder regelmäßig draußen aktiv zu sein. Das fördert sowohl die Vitamin-D-Bildung als auch die Knochenstabilität“, so Professor Haak.
Knochen stärken von innen und außen
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) kann der Körper das Sonnenlicht ungefähr von März bis Oktober ausreichend nutzen, um Vitamin D zu produzieren. Dann ist die UVB-Strahlung intensiv genug. Sommersonne kann im Körper gespeichert werden, wobei der Vitamin-D-Spiegel in der dunklen Jahreszeit sinkt und im Frühjahr wieder aufgefüllt werden muss. Aber nicht nur durch Sonne und Bewegung, sondern auch mit der Ernährung kann man seine Knochen stärken. Kalzium darf für starke Knochen natürlich nicht fehlen. Es ist enthalten in Obst, Gemüse, Nüssen sowie Milchprodukten. Seefisch enthält sehr viel wichtiges Vitamin D, auch Pilze, Eier oder Innereien wie Leber sind reich daran. Allerdings werden nur etwa 10-20 Prozent des Vitamin D über die Nahrung zugeführt, ein Großteil des Bedarfs wird über das Sonnenlicht gedeckt. Daher gilt für Diabetiker wie für Nicht-Diabetiker: Raus an die frische Luft und das frühlingshafte Wetter genießen!
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