Die Beine werden wacklig, das Gleichgewicht schwindet und die Orientierung versagt – beinahe jeder Mensch erlebt im Laufe seines Lebens Schwindelgefühle. Während sich bestimmte Varianten als harmlos herausstellen, ist es bei anderen durchaus ratsam ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Wie entsteht eine Schwindelattacke?
Ein Schwindelgefühl tritt dann auf, wenn Augen, Muskelrezeptoren und das Gleichgewichtsorgan im Innenohr verschiedene Reize perzipieren. Diese Inkonsistenz sorgt für Verwirrung im Gehirn – Informationen können nicht mehr realitätsgetreu verarbeitet werden, wodurch ein Gefühl der Unausgeglichenheit entsteht. Das ursprünglich solide Umfeld gerät aus den Fugen und wird nur noch drehend und wankend wahrgenommen.
Gestörtes Gleichgewichtsorgan als Hauptursache
Schwindel gilt als die zweithäufigste Beschwerde in deutschen Arztpraxen – etwa jeder Zehnte ist betroffen. In den meisten Fällen sind akute Gleichgewichtsstörungen auf eine Funktionsbeeinträchtigung des Gleichgewichtsorgans zurückzuführen. Dreht sich die Umgebung bei raschen Bewegungen wie in einem Karussell, liegt häufig eine Störung des Innenohrs vor. Vergeht der Schwindelzustand nach wenigen Minuten ohne weitere Komplikationen wieder, ist eine medizinische Behandlung nicht unbedingt erforderlich. Sobald die Beschwerden jedoch länger anhalten und mit starker Übelkeit einhergehen, sollte ein Arzt konsultiert werden.
HNO-Ärzte bieten kompetente Beratung
Um genaue Ursachen zu ermitteln und Patienten eine angemessene Therapie zu ermöglichen, bedarf es der Beratung qualifizierter HNO-Mediziner. Falls die Fachärzte eine Erkrankung des Gleichgewichtsorgans diagnostizieren, entwickeln sie ein individuelles Therapiekonzept, das sowohl medikamentöse als auch physiotherapeutische Maßnahmen vorsieht. Im Rahmen regelmäßiger Koordinationsübungen begeben sich Betroffene unter ärztlicher Betreuung bewusst in kritische Situationen für das Gleichgewichtsorgan und versuchen ihre Defizite dadurch zu überwinden. Über einen längeren Zeitraum soll somit die natürliche Balance wiederhergestellt werden.
Schwindel als Begleiterscheinung
Sind die Auslöser des Schwindels im Gehirn zu verorten, spricht man meist von einem sogenannten zentral-vestibulären Vertigo. Dieser wird unter anderem von intensiven Migräneanfällen, Übelkeit oder Sprachstörungen begleitet. Diese Form von Schwindel zählt als Symptom zahlreicher Komplikationen wie beispielsweise Arteriosklerose, Parkinson, Schlaganfällen oder Tumoren. Aber auch Schädel-Hirn-Traumata, Medikamentenunverträglichkeiten sowie exzessiver Drogen- oder Alkoholkonsum können in einem derartigen Schwindel resultieren. Je nach vorherrschender Beschwerde ist es für Betroffene ratsam sich entweder an einen Neurologen, Logopäden oder Physiotherapeuten zu wenden.
Wenn die Psyche aus dem Gleichgewicht gerät
Doch Schwindel ist nicht nur ein Zeichen für physische Erkrankungen – in manchen Fällen signalisiert die Benommenheit auch mentales Ungleichgewicht. Die Kombination aus Angst, Stress und Konflikten führt zu einer starken seelischen Belastung, die sich negativ auf die Balance des Körpers auswirken kann. Obwohl diese Anfälle normalerweise nur in akuten Angstsituationen auftreten, ist in diesen Fällen ebenfalls eine ärztliche Abklärung empfehlenswert, um den dahinterliegenden psychischen Problemen auf den Grund zu gehen.
Sandra Geier
27.10.2021 09:24Danke für diesen Beitrag zur Ursache von Schwindelgefühlen. Gut zu wissen, dass man diese nicht pauschal bestimmen kann, da sie sowohl von der Psyche als auch von einem gestörten Gleichgewichtssinn kommen kann. Ich denke, man sollte wahrscheinlich einen Arzt für die Schwindelabklärung aufsuchen.
Sandra Geier
27.10.2021 16:45Vielen Dank für diesen Beitrag zu Schwindelanfällen. Gut zu wissen, dass dabei oft das Gleichgewichtsorgan ein Problem hat und man dann in eine HNO Klinik gehen sollte. Wenn mir mal öfter schwindlig wird, werde ich sicherlich diesen Tipp beherzigen.