Eine gestern veröffentlichte Umfrage der Deutschen Aidshilfe zeigt es: Immer mehr Anteile der deutschen Bevölkerung wissen, dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist. In den letzten zweieinhalb Jahren ist diese Anzahl von 10 auf 18 Prozent gestiegen. Dennoch gilt es weiterhin, viele Wissenslücken in diesem Bereich aus der Welt zu schaffen, um die rund 88 000 Deutschen mit HIV vor Diskriminierung zu schützen.
Therapie verhindert Übertragung
Medikamente ermöglichen Menschen mit HIV den Erhalt ihrer Gesundheit. Sie „können längst leben wie alle anderen“, wie es die Deutsche Aidshilfe formuliert. Denn unter unter Therapie ist die Krankheit nicht übertragbar. Das beweisen zahlreiche Studien. Die Vermehrung des Virus im Körper wird durch eine spezielle medikamentöse Behandlung verhindert und damit auch die Übertragung auf andere Menschen, wenn dauerhaft keine HI-Viren mehr im Blut nachgewiesen werden können – nicht einmal beim Sex ohne Kondom oder bei der Geburt. Im Alltag kann ohnehin keine Übertragung des Virus stattfinden.
Berührungsängste immer noch vorhanden
Die Umfrage hat laut dem Deutschen Ärzteblatt zudem ergeben, dass der Anteil an Menschen, die kein Geschirr mit HIV-positiven Menschen teilen möchten von 33 auf 24 Prozent gesunken ist. Die Aidshilfe freut sich über diesen Fortschritt, betont aber dennoch, die Vorurteile und Wissenslücken in Bezug auf HIV seien keinesfalls beseitigt: 23 Prozent der Befragten haben etwas gegen die gemeinsame Nutzung von Sportgeräten im Fitnessstudio, 21 Prozent scheuen sich davor, dieselbe Toilette wie Menschen mit HIV zu benutzen. Eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist würden nur 48 Prozent. Es muss somit noch viel Aufklärung betrieben werden, um diesen Berührungsängsten ein Ende zu bereiten.
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