Langsam aber sicher entwickelt sich Alzheimer zut Volkskrankheit. In nicht einmal 24 Monaten könnten Therapien mit Antikörpern zugelassen sein. Danach steht bei Wissenschaftlern die Entwicklung einer Impfung auf dem Plan
Angesichts der immer weiter steigenden Zahl von Alzheimerpatienten hoffen Mediziner und Forscher auf eine Therapie gegen die bis heute weiterhin unheilbare Krankheit. Im Moment können Arzneimittel nur die entsprechenden Symptome lindern, das Fortschreiten der Krankheit aber nicht stoppen. Die Hoffnungen ruhten derzeitig auf Immunotherapien.
Dabei gehe es in erster Linie um eine passive Immunisierung des menschlichen Körpers, bei der von außen Antikörper zugeführt werden, um die körpereigene Abwehr zu stimulieren. Diese soll die Ablagerungen von Stoffwechselprodukten im menschlichen Gehirn abbauen oder aber verhindern. Die Strategie könnte man auch mit einer Impfung vergleichen.
Erinnerungslücken sind der Beginn
Wenn die Forschung gut läuft, gibt es in ziemlich genau zwei Jahren zugelassene Antikörpertherapien. Dann werden Wissenschaftler auf jeden Fall auch versuchen, Impfungen zu entwickeln. Doch noch hört sich dies nach Zukunftsmusik an. „Die Krankheit ist bis zum heutigen Tage leider nicht aufzuhalten.
Plaques aus Eiweißstoffen, Amyloid-Peptiden, behindern Nervenverbindungen, Hirnzellen sterben aus diesem Grund in großer Zahl ab. Die Folge sind zu Beginn Erinnerungslücken bis hin zum kompletten Verlust des Gedächtnisses.
Angst vor Alzheimer wächst
Möglich ist allerdings nur, bei frühzeitiger Diagnose die Beschwerden mit Arzneimitteln so gut wie möglich zu lindern. Tatsächlich kommen Betroffene heute viel früher in die Sprechstunde.
Es gibt derzeitig in der Gesellschaft ein zunehmendes Bewusstsein durch die Angst, dass der wohlverdiente Lebensabend durch eine Alzheimerkrankheit getrübt sein könnte. Das führte in der Zwischenzeit dazu, dass leichter erkrankte Menschen einen Arzt aufsuchen, die noch gar nicht das Stadium der Demenz erreicht haben.
Krankheit holt einen im Laufe der Zeit ein
Gerade bei diesen Patienten können Antidementiva die Hirnzellen stimulieren, sodass der Verlust des Gedächtnisses erst einmal nicht so stark spürbar ist. Doch im Laufe der Zeit holt die Krankheit auch diese Menschen ein.
Die Experten sorgen sich in erster Linie, wer in Zukunft die Pflege der Demenzkranken leisten und wer sie bezahlen soll. Von einem bestimmten Punkt an brauchen Alzheimer- Patienten Betreuung rund um die Uhr – und bis zum Jahr 2050 könnten der Prognose der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge drei Millionen Menschen in unserem Land an Demenz erkrankt sein, gut doppelt so viele wie im Moment.
Volkskrankheit mit Millionen Betroffenen lässt sich nicht mehr beherrschen
Das ist auch der entscheidende Punkt, warum es so wichtig ist, dass die Medizin bei dieser Krankheit schneller vorankommt: Eine Volkskrankheit, die Millionen Menschen betrifft, lässt sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr beherrschen.
Erfreulicherweise kümmern sich in den meisten Fällen die Angehörigen, die Partner oder die Kinder um die Patienten. Doch in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft sei mehr denn je die Gemeinschaft gefragt. Jeder muss in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen.
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